Zum 50jährigen Jubiläum der
Deutschen Kinemathek entdeckt die Institution auch ihren Gründer - den Regisseur und Sammler
Gerhard Lamprecht - in Form einer
dreibändigen Buchedition wieder. Das österreichische Filmmagazin
Ray hat die beiden Autoren
Rolf Aurich und
Wolfgang Jacobsen für ein ausführliches und im Wortlaut transkribiertes
Gespräch an einen Tisch gesetzt, in dem es unter anderem um die Herausforderungen geht, sich dem Werk des oft als Handwerker abgetanen Regisseurs neu zu öffnen und dessen ästhetische Besonderheite jenseits von Autorenfilmerqualitäten zu würdigen. Das war gar nicht so leicht, bekennt Jacobson, der sich die Lamprecht-Filme zusammen
mit den Kollegen ansah. Er war überrascht, "dass das
Vorurteil, das in der bisherigen Bewertung von Lamprechts Filmen und Werk allgemein herrschte: 'na ja, Handwerker, mäßig interessant', um es mal ganz vorsichtig zu formulieren, oder: 'langweilig' - das ist ja ein Begriff, den ich problematisiere in meiner Darstellung -, dass dieses Vorurteil in den Köpfen meiner Mitseher so manifest war, dass sie davon nach meinem Eindruck auch nicht los kamen. Das
Stöhnen beim Anschauen war geradezu aufreizend".