John Drescher
schildert einen interessanten Streitfall an der Journalistenschule der University of North Carolina. Einer der größten Mäzene der Journalistenschule, Walter Hussman, hat 25 Millionen Dollar gespendet, um einen neutralen und
faktenbasierten Journalismus zu propagieren. Nun soll aber die
New-York-Times-Reporterin
Nikole Hannah-Jones als Lehrerin engagiert werden, die durch
engagierten Journalismus berühmt wurde und sich als schwarze Journalistin auf das
Leiden ihrer Community spezialisiert hat - ihre bekannteste Arbeit ist das
"1619"-Projekt der New York Times über die Geschichte der Sklaverei. Die Idee von Objektivität ist nicht mehr
en vogue, macht John Drescher klar: "Hussmans Ansatz, immer beide Seiten zu Wort kommen zu lassen, beruht auf der Idee der Objektivität. Hannah-Jones hält dies für einen
wenig ernstzunehmenden Ansatz, der nur zu falscher Ausgewogenheit führt. 'Mainstream-Medien haben lange dazu tendiert, als
Stenografen der Macht zu funktionieren, und wir haben das als unvoreingenommene, objektive Berichterstattung verstanden',
sagte sie im vergangenen Juni dem 1A-Podcast von
NPR. 'Wenn weiße Amerikaner zu mir sagen: 'Ich will nur eine sachliche Berichterstattung', dann sagen sie mir damit, dass sie eine Berichterstattung
aus einer weißen Perspektive wollen... mit einer weißen normativen Sichtweise, und das war einfach noch nie objektiv.'"