Magazinrundschau - Archiv

Washingtonian

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 30.05.2017 - Washingtonian

Matt Boyle zählt zu den lautesten Krawallhupen, die im Zuge des Rechtsrucks auf der Bühne der amerikanischen Öffentlichkeit aufgeschlagen sind: Mit seinem flegelhaften Furor hat es der heute 29-jährige Breitbart-Kommentator noch unter der Ägide Steve Bannons binnen kurzer Zeit nach oben geschafft - heute genießt er einen privilegierten Direktzugang zu Präsident Trump. In Luke Mullins' Porträt erscheint der fanatische Schreiberling jedoch als ziemlich trübe Tasse - auch wenn Mullin den Porträtierten als "menschlichen Molotov-Cocktail wider das politische Establishment" anmoderiert. "Boyle hatte bereits Vorbehalte gegenüber Washingtons verschanzte Polit- und Medienkasten, doch erst unter Bannons schützender Hand begann er sie als Teil einer 'globalistischen Elite' zu betrachten, die die Absicht hegt, den demokratischen Prozess den gewöhnlichen Amerikanern zu entreißen. In diesem Feldzug der Bloßstellung war kein Ziel tabu. 2013 ließ Boyle jegliche journalistische Gepflogenheit - und berechtigte Sicherheitsbedenken - fahren und machte in einer 'exklusiven' Geschichte den Ort öffentlich, an dem Sasha und Malia Obama ihre Frühlingsferien verbrachten... 'Ich kann Leute bis ins Mark verängstigen', sagt Boyle zu mir, 'und dabei habe ich jede Menge Spaß.' ... Laut Jonathan Strong, seinem früherem Redakteur bei Breitbart, kennt Boyle nur zwei Haltungen: 'Entweder will er dich umbringen oder dir einen blasen.'"

Magazinrundschau vom 31.01.2014 - Washingtonian

Für einen langen und sehr traurigen Text erinnert sich Asra Q. Nomani an ihren Kollegen Daniel Pearl, der vor zwölf Jahren in Karachi von Islamisten vor laufender Kamera enthauptet wurde. Sie selbst war damals in Karachi stationiert, um für ein Buch zu recherchieren und war eine der eltzten, die ihn gesehen hat: "An jenem Nachmittag krähte ein Schwarm grüner Papageien über unseren Köpfen und der Duft von Jasmin füllte die Lust. Mariane (Pearls Frau) und ich standen vor meinem Haus in der Zamzama Street und sahen Dannys Texi hinterher. 'See you later, buddy', sagte ich... Nicht in unseren schlimmsten Alpträumen konnten wir ausmalen, was dann geschah." Nomani erzählt in ihrem Text, wie sie über Jahre versuchte, die Schuldigen an dem Mord zu finden - während die Washingtoner Behörden nicht allzu interessiert an dieser Frage schienen.
Stichwörter: Duft, Pearl, Daniel