Adrian Tomine

Sommerblond

Cover: Sommerblond
Reprodukt Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783931377915
Kartoniert, 104 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Schwarz-weiß. Adrian Tomine porträtiert in "Sommerblond" die emotionale Zerrissenheit seiner Generation. In drei melancholischen Erzählungen gewährt er Einblicke in das zuweilen abwegige Streben seiner Protagonisten nach Zuwendung und Anerkennung.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.02.2005

Rezensent Andreas Merkel hat sich von den "drei sonderbaren Geschichten" des amerikanischen Comiczeichners Adrian Tomine sehr anrühren lassen. Ihm gaben die mit der "wunderbaren Nüchternheit von Versuchsanordnungen" angelegten Geschichten das Gefühl, als würde man "auf sein eigenes Leben blicken". Merkel sieht in Tomine einen Chronisten seiner Generation, der am Beispiel von Protagonisten, die "haarscharf neben sich und dem Mainstream stehen", die Befindlichkeiten westlicher Metropolenbewohner ausleuchtet. Dabei transportiert er eine Art von Traurigkeit, die zwar "naiv", aber trotzdem "existenziell" und "ergreifend" ist und die Merkel deshalb beispielsweise an Raymond Carver erinnern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.11.2004

Der Rezensent Michael Schleicher gerät ins Schwärmen angesichts dieser  Kurzgeschichten in Comicform - und das, obwohl eigentlich, wie Schleicher  an mehrerern Stellen der Rezension betont, wenig Spektakuläres dran ist. Dafür ziehen sich "feinsinnige Alltagsbeobachtungen" als roter Faden durch die drei Geschichten. Und obwohl der Grundton der Erzählungen ein melancholischer ist - schließlich bewegen sich die Protagonisten immer "am Rand des Scheiterns"-: Die Geschichten bieten kein traurigen Aufblick. Eher lesen sie sich, weil der Zeichner Adrian Tomine genau hinschaut, wie "naturwissenschaftliche Experimente" oder "Versuchsanordnungen". Trotzdem fehlt es nach Meinung des Rezensenten nicht an Zwischentönen. Deshalb haben die Geschichten für Schleicher auch einen hohen Wiedererkennungs-und Identifikationswert.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.09.2004

Die drei neuen Comic-Stories des Amerikaners Adrian Tomine kommen schön "lakonisch und subtil" wie eh und je daher, freut sich Rezensent Christian Gasser. Auch wenn sich seine Protagonisten - da gibt es die arbeitslose Telefonverkäuferin, den verklemmten Voyeur oder den Highschool-Außenseiter - in ihrer "depressiven Grundstimmung" stark ähneln, so ändere dies nichts an der Tatsache, dass Tomine "ein begnadeter" Comic-Erzähler ist. Die Stärke des Autors liegt für Gasser in seinem klaren, aber zugleich "subtilen" Strich. Im neuen Buch lässt Tomine zum Entzücken des Kritikers sogar ein wenig Hoffnung auf den melancholischen Gesichtern seiner Figuren erscheinen. Ein Autor, "der genau weiß, was er sagen" und zeigen muss.
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