Marjane Satrapi

Persepolis

Band 2
Cover: Persepolis
L`Association, Paris 2001
ISBN 9782844140791
Kartoniert, 88 Seiten, 13,30 EUR

Klappentext

1982: Es regnet irakische Bomben auf Teheran, und Marjane ist 12 Jahre alt, ungefähr im Alter ihrer Spielkameraden, der Söhne der Putzfrau, die in die Schlacht geschickt werden - mit einem Plastikschlüssel, der ihnen die Pforten des Paradieses öffnen soll. Nachdem sie die Revolution und ihre entsetzlichen Begleiterscheinungen erlebt hat, entdeckt Marjane an ihrem Fenster den Krieg und lernt den Unterschied zwischen einer Mig und eine F14 kennen...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2002

Politische Comics haben seit Joe Sacco Konjunktur, weiß Christian Gasser. So auch die auf vier Bände angelegten Comics der 32-jährigen Kinderbuchillustratorin Marjane Satrapi. Darin erzählt die in Paris lebende Iranerin ihre Geschichte, berichtet der Rezensent. Aufgewachsen im Iran, schildere Satrapi ihr Leben und das von Familie und Freunden, vor während und nach der Revolution. Dabei vermischt die Autorin, so Gasser, verschiedene Ebenen und Genres und ist darauf aus, die "große Geschichte" ihres Landes anhand der "kleinen", der eigenen zu schildern. Die Illustrationen der ersten beiden Bänden von "Persepolis", angesiedelt in der Zeit der Revolution und des 1. Golfkrieges zwischen Iran und Irak, findet der Rezensent "entwaffnend klar" und humorvoll. Nie sei der Blick von Satrapi bitter, nachtragend oder voller Selbstmitleid. Allerdings vermisst Gasser in den Comics eine höhere Ebene der Reflexion. An vielen Stellen verharre die Autorin im Episodischen. Ihr Erfolg aber - die ersten beiden Bände gingen in Frankreich 20.000 Mal über den Ladentisch, außerdem erhielt Satrapi für jeden Band den "Alph-Art", den wichtigsten Comic-Preis des Landes - zeigt das große Bedürfnis der Leser nach Comics, die mehr bieten als Action und Fantasy, denkt Gasser.