Albert Camus

Albert Camus - Journalist in der Résistance

Leitartikel und Artikel in der Untergrund- und Tageszeitung Combat von 1944 bis 1947. Band 2
Cover: Albert Camus - Journalist in der Résistance
Laika Verlag, Hamburg 2014
ISBN 9783944233253
Gebunden, 264 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Jacqueline Lévi-Valensi. Zwischen März 1944 und Juni 1947 war Albert Camus zunächst Untergrundautor, dann Chefredakteur und Leitartikler bei der Zeitung Combat. Seine Texte sind einerseits an die historischen Ereignisse ihrer bewegten Entstehungszeit mit ihren Hoffnungen und Enttäuschungen geknüpft und spiegeln diese mit einer beeindruckenden Unmittelbarkeit wider. Gleichwohl aber haben sie viel von ihrer Aussagekraft und Aktualität bewahrt. Sie sind so klarsichtige wie leidenschaftliche Zeugnisse eines Journalisten, der sich der Verantwortung für seine Epoche bewusst war, in der es zum Ende der Résistance darum ging, das Alltagsleben neu zu organisieren und die Zukunft Frankreichs und Europas zu skizzieren.
Camus sprach zahlreiche Themen an, etwa die Innenpolitik mit ihrer schwierigen Ingangsetzung der Demokratie. Aber auch die Außenpolitik, der Traum vom Aufbau internationaler Institutionen zur Sicherung des Weltfriedens spielten eine große Rolle. Er verhandelte viele weitere Fragen, u.a. die Rolle der aus der Résistance entstandenen Presse, Spanien, die Kolonialpolitik, dabei vor allem die Algerien-Frage. Wie eine theoretische Quintessenz dieser Zeit wirkt die Artikelserie "Weder Opfer noch Henker" aus dem Jahr 1946.
Band I enthält alle Artikel und Leitartikel Camus' bis zum Ende des Jahres 1944. Band II enthält jene der Jahre 1945 bis 1947 sowie einzelne Veröffentlichungen Camus' aus den Jahren 1948 und 1949.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.06.2015

Meisterwerke des Journalismus sind die jetzt auf Deutsch zu lesenden und umfangreich mit Anmerkungen versehenen Texte, die Albert Camus zwischen 1944 und 1947 für "Combat" verfasste, laut Rezensent Jürg Altwegg. Altwegg fällt auf, wie sehr der Autor hier um journalistische Ethik bemüht ist, um Wahrheit und Objektivität. Das Denken des Philosophen zwischen Hitlers und Stalins Totalitarismus, dem Kolonialismus und der Hoffnung auf die Libération wird für Altwegg deutlich, auch wenn die Texte, wie er schreibt, für den Tag verfasst wurden. Für Altwegg sind sie ein Schlüssel zum Verständnis der französischen Nachkriegsgesellschaft, ihrer Lügen und Illusionen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 24.01.2015

Für Rudolf Walther behandelt die von Jacqueline Lévi-Valensi herausgegebene Edition mit den journalistischen Arbeiten von Albert Camus aus der Zeit der Résistance und der ersten Nachkriegsjahre einen aufregenden Abschnitt der französischen Geschichte. Einen gelungenen Versuch, Camus für ein breiteres Publikum wiederzubeleben, stellt der Band laut Rezensent aufgrund seiner chronologischen Anlage und seiner benutzerfreundlichen Schwerpunktsortierung im Register. Die Texte erschienen August 1944 bis  Juni 1947 in der Untergrundzeitung "Combat" und vermitteln dem Rezensenten einen Einblick in die politische Arbeit des Autors.