Alexander Clarkson

Die Macht der Diaspora

Die unbekannte Geschichte der Emigranten in Deutschland seit 1945
Cover: Die Macht der Diaspora
Propyläen Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783549100202
Gebunden, 432 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Adrian und Heide Lutosch. Menschen mit zwei Heimatländern: Die Geschichte der Emigranten in Deutschland seit 1945Fast 22 Millionen Menschen in Deutschland stammen aus Einwandererfamilien: Hier leben Türken und Kurden, Ukrainer, Polen und Russen, Kroaten und Serben, Iraner, Palästinenser, Libanesen und Nordafrikaner. Die verschiedenen Diaspora-Gruppen sind stark mit ihrer jeweiligen Heimat verbunden und vertreten deshalb eigene Interessen. Welche Machtstrukturen haben sie im Exil aufgebaut? Was für politische Ziele innerhalb und außerhalb Deutschlands verfolgen sie? Alexander Clarksons brillante Analyse eröffnet einen differenzierten Blick auf die Einwanderungsgesellschaft: Was die Zuwanderer wirklich bewegt, was sie an kultureller Vielfalt, aber auch an Konflikten mitbringen, ist viel zu wenig bekannt - doch entscheidet nicht nur über ihre, sondern auch über die deutsche Zukunft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2022

Rezensentin Nina Bub lernt vieles über die Diaspora in Deutschland aus Alexander Clarksons Buch. Der Autor mit britischen und ukrainischen Eltern stellt dort, gerahmt durch persönliche Anekdoten, fünf verschiedene Diasporagruppen in Deutschland und ihren Einfluss auf die Gesellschaft vor. So liest Bub etwa von der ausgeprägten intellektuellen Vernetzung iranischer Gruppen in Deutschland, von den großen Unterschieden, die zwischen einzelnen Diasporagruppen wie den Kurden und den Türken bestünden, obwohl sie aus demselben Land nach Deutschland gekommen sind, und auch von den Schwierigkeiten ukrainischer Gruppen im Kontext der Beziehung von Deutschland zu Russland nach der Wiedervereinigung. Lobenswert scheint die Kritikerin außerdem Clarksons abschließendes Plädoyer für eine Integration dieser Themen in deutsche Lehrpläne zu finden.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.11.2022

"Die Macht der Diaspora": Der Titel des neuen Buchs von Alexander Clarkson hat Rezensent Tanjev Schultz elektrisiert. Weil der in Kanada geborene Historiker über die "unbekannte Geschichte der Emigranten in Deutschland seit 1945" schreibt und selbst in Berlin lebt. Schultz gefällt der große geschichtliche Rahmen und der aufklärerische Duktus, in dem Clarkson die Vielfalt in Deutschland beschreibt. Aber er bedauert, dass der Geschichtswissenschaftler zu viel im Akademischen belässt und oft "nebulös" formuliert, anstatt aus dem Leben von Türkinnen, Kurden, Iranern oder Ukrainern zu erzählen: Was sie aus ihren Herkunftsländern mitbringen, wie sie sich selbst begreifen und wo sie in der Diaspora andocken. Die unterhaltsamen Anekdoten aus Clarksons eigenem Leben machten nicht wett, dass der Anspruch des Buches sich nur selten entfalten könnte.
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