Ami Ajalon

Im eigenen Feuer

Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen kann. Erinnerungen eines Geheimdienstchefs
Cover: Im eigenen Feuer
J. H. W. Dietz Nachf. Verlag, Bonn 2021
ISBN 9783801206192
Gebunden, 360 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Der frühere israelische Geheimdienstchef und sozialistische Knesset-Abgeordnete Ami Ajalon war das, was man einen "Falken" nennt. Aber er machte eine Wandlung durch. Ihm wurde klar, dass sein patriotisches Leben ihn blind gemacht hatte für die selbstzerstörerische Natur einer Politik, die Israels Zivilgesellschaft untergräbt und gleichzeitig seine palästinensischen Nachbarn erniedrigt. Mit großer Ehrlichkeit und Offenheit schreibt er über sein Leben im Anti-Terror-Krieg und über Israels Weg der vergangenen Jahrzehnte. Auf seiner sehr persönlichen Reise durch die jüngste israelische Geschichte nimmt Ajalon immer wieder die unterschiedlichen Perspektiven von Palästinensern und Israelis ein. Viele werden seine Schlussfolgerungen, was Israel tun muss, um relativen Frieden und Sicherheit zu erreichen und sich als jüdisches Heimatland und als liberale Demokratie zu erhalten, radikal finden. Für den früheren Leiter der Shin Bet war jedoch irgendwann klar: Wenn Israel Anti-Terror-Operationen in einem politischen Kontext der Hoffnungslosigkeit durchführt, wird die palästinensische Öffentlichkeit weiter Gewalt unterstützen - einfach deshalb, weil sie nichts zu verlieren hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.04.2022

Rezensent Joachim Käppner ahnt, dass sich der Ex-Geheimdienstmann Ami Ajalon nicht nur Freunde machen wird mit diesem Buch. Ajalons Vorstellungen vom Frieden seines Landes mit Palästina, sein Preisen der palästinensischen Unabhängigkeitserklärung von 1988 als "größten Sieg" Israels und seine selbstkritischen Zweifel am militärischen Weg seines Landes scheinen Käppner durchaus starker Tobak zu sein. Kein Buch für Militärfanatiker, meint er, aber eine Introspektion in ein gespaltenes Land. Ajalons Gespräche mit fanatischen jüdischen Siedlern, arabischen Intellektuellen und Politikern seines Landes findet Käppner jedenfalls lesenswert.
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