Andreas Wunn

Mutters Flucht

Auf den Spuren einer verlorenen Heimat
Cover: Mutters Flucht
Ullstein Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783550050367
Gebunden, 256 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

'Wann immer ich an die Flucht meiner Mutter denke, sehe ich das Sonnenblumenfeld vor meinem Auge. Und irgendwo darin stelle ich mir meine schlafende Mutter vor und den Hund und die Grenzsoldaten. Eigentlich hat meine Mutter nie wirklich von früher erzählt. Nicht von ihrer Kindheit als Deutsche in Jugoslawien, nicht von der Flucht, nicht vom Ankommen in Deutschland. Für sie war das Dorf, in dem sie geboren wurde, ein untergegangener Sehnsuchtsort. Kann ein Ort Heimat sein, an den man sich kaum erinnert?' Jahrzehntelang hat Andreas Wunns Mutter dazu geschwiegen, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Gebiet Jugoslawiens nach Deutschland floh. Auch über ihre Wurzeln - jene der Donauschwaben im Banat - sprach sie nicht viel. 2017 endlich, genau 70 Jahre nach ihrer Flucht, beschließt Wunn, zusammen mit ihr eine Reise in die Region ihrer Kindheit zu machen: entlang ihrer damaligen Fluchtroute, die heute als 'Balkan-Route' bekannt ist. Ihre Reise führt Mutter und Sohn über Süddeutschland, Österreich und Ungarn bis nach Serbien. Entstanden ist die Erzählung eines Nachkriegsschicksals, aber auch die persönliche Wiederentdeckung eines fast vergessenen Stücks deutscher Geschichte, die vor Jahrhunderten begann und nach dem Zweiten Weltkrieg endete.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.11.2018

Robert Probst bespricht sehr freundlich dieses Buch seines ZDF-Kollegen Andreas Wunn, der mit seiner Mutter ins Banat gefahren ist, das diese als fünfjähriges Mädchen mit ihrer Familie verlassen musste. Nachdem die SS in Rumänien, Serbien und Ungarn gewütet hatte, wurden die Donauschwaben zur Vergeltung in Lager interniert. Etliche verließen danach ihre Heimat, so auch die Familie des Autors. Wie der Rezensent versichert, flechte Wunn historische Fakten gut in eine berührende Erzählung ein. Und die Mutter hält Probst für eine originelle Protagonistin, weil sie dazu steht, immer geschwiegen zu haben und mit dem Banat nichts am Hut haben zu wollen.
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