Andrej Kurkow

Das ukrainische Tagebuch

Aufzeichnungen aus dem Herzen des Protests
Cover: Das ukrainische Tagebuch
Haymon Verlag, Innsbruck 2014
ISBN 9783709971543
Kartoniert, 280 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Rund zehn Jahre nach der Orangen Revolution blickt die Welt wieder gebannt auf die Ereignisse in der Ukraine: wochenlange Demonstrationen auf dem Kiewer Majdan-Platz, die Eskalation der Gewalt, die Annexion der Krim durch Russland, die drohende Spaltung des Landes aber wie ist es dazu gekommen? Und wie wird es weitergehen? Andrej Kurkow lebt wenige Gehminuten vom Majdan-Platz entfernt und hat das Geschehen hautnah miterlebt. Als einer der bekanntesten ukrainischen Autoren und Kolumnist internationaler Zeitungen lädt Kurkow in diesem Buch ein, die Ukraine besser kennenzulernen, zu verstehen, was sie geprägt hat und was die Menschen bewegt. Jenseits gängiger Klischees schildert er die Tage des Umbruchs in seiner Heimat und liefert so eine sehr persönliche Chronik der Ereignisse. Zudem beleuchtet er schlaglichtartig die wechselvolle Geschichte der Ukraine und porträtiert handelnde Personen, zentrale Schauplätze und Ereignisse.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.08.2014

Der frühere Moskaukorrespondent Jörg Mettke bespricht zweier neue Bücher zur Ukraine in jenem  schnarrend-verächtlichen Tonfall, den man auch beim Spiegel nicht mehr zu lesen bekommt. Ein Text für Liebhaber also! An Andrej Kurkows Aufzeichnungen hat Mettke eine Menge auszusetzen, literarisch erscheinen sie ihm etwas schlicht und die Fixierung auf Putin als Angstgegner missfällt ihm auch. "Eindrucksvoll" sieht er hier aber beschrieben, wie ein Land in den Nicht-Frieden gleitet und sich damit die Wahrnehmungen, Gewohnheiten und Urteilskräfte seiner Bürger verändern. Ein zweifelhaftes Kompliment.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2014

Der Romancier Andrej Kurkow schildert in seinem "Ukrainischen Tagebuch" die Zeit vom 21. November 2013 bis zum 24. April 2014, in der zunächst die Assoziierungsabkommen mit der EU ausgesetzt wurden, Proteste folgten, an denen sich überraschend viele Menschen beteiligten, bis es zum "Blutsamstag" mit seinen hunderten Verletzten kam, schließlich folgen Janukowitschs Sturz und die Krimkrise, fasst Nicole Henneberg zusammen. Mit ebensoviel bissigem Witz wie aufgeklärtem Weltwissen zieht Kurkow über Putin her, beobachtet er den Machtschacher im Schutz des Mündungsfeuers und analysiert die Stärken und Schwächen der Majdan-Bewegung, berichtet die Rezensentin, die Kurkows Bürgerethos irgendwie hoffnungsvoll stimmt.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 21.06.2014

Andrej Kurkow "Ukrainisches Tagebuch" liest Sonja Margolina als Einblick in die alltäglichen Aktivitäten vor dem Hintergrund der politischen Krise in der Ukraine. Wenn Kurkow auf unterhaltsame Weise Alltagsschilderungen mit grotesken Bildern verbindet, lernt Margolina beinahe beiläufig die Ereignisse und ihre städtischen Koordinaten kennen. Außerdem bietet ihr der gut informierte Autor eine Ansicht der historischen Zweiteilung der Ukraine samt Erörterung der Sowjetisierung ab 1939. Die Revolution auf dem Maidan wird der Rezensentin auf diese Art begreiflich und plastisch.