Anna Woltz

Nächte im Tunnel

Roman. (Ab 14 Jahre)
Cover: Nächte im Tunnel
Carlsen Verlag, Hamburg 2022
ISBN 9783551584748
Gebunden, 224 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann. Wir drei haben alles überstanden. Die Bomben, die Brände, die Nächte. Wir sind noch da. Unser Leben fängt gerade erst an.London, September 1940. Fast jede Nacht wird die Stadt bombardiert. Ella und ihr kleiner Bruder Robbie suchen Schutz in den weitverzweigten Tunneln der U-Bahn. Wie Sardinen liegen die Menschen dort unten dicht an dicht auf dem Boden. Auch Jay ist darunter, der sich ganz allein durchschlägt, und Quinn, die vom Landsitz ihrer Eltern abgehauen ist, um im Krankenhaus zu helfen. Nach und nach erzählen sich die vier von ihrem Leben und ihren Hoffnungen für die Zukunft. Sie werden zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, die auch dann nicht zerbricht, als das Schlimmste passiert. Denn das Leben fängt gerade erst an.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2022

Herbst 1941, es ist Krieg, London wird bombardiert. Es geht den Kindern, die sich in Anna Woltz' Buch in einem U-Bahn-Schacht zusammenfinden, ums Überleben, aber auch um die Veränderung. Rezensentin Lena Bopp lobt die "schöne Komplexität" der Geschichte um Ella und Quinn, die sich bei weitem nicht nur dem Krieg widmet, sondern auch sehr aktuellen Fragestellungen um Klasse, Geschlecht und Sexualität. Der Wille, Risiken einzugehen, um die (eigene) Welt zu verändern, ist für die Rezensentin ein weiterer zentraler Fokus des Jugendromans, den zu verdauen ihr nicht immer ganz leichtfällt, dessen Lektüre sie den Leser*innen aber sehr ans Herz legt.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.09.2022

Rezensentin Dina Netz liest gebannt den Jugendroman von Anna Woltz über eine Clique sehr unterschiedlicher Jugendlicher, die versuchen, den Bombenterror der Nazis im London von 1940 zu überleben. Die triste Wirklichkeit des Krieges sowie die Überlebensstrategien der Teenager zeichnet die Autorin laut Netz überzeugend. Der Roman ist nicht nur erschreckend aktuell, meint sie, sondern auch authentisch in der Abbildung der Wut und des Lebenswillens der Figuren. Sprachlich kommt der Text dialogreich und angenehm schnörkellos daher, erklärt die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.09.2022

Rezensentin Katrin Hörnlein empfindet Anna Woltz' "Nächte im Tunnel" als hochaktuell. Die niederländische Historikerin und Autorin lässt darin Ella, die sich selbst aufgrund eines hinkenden Beins als "halb kauptt" bezeichnet, davon erzählen, wie sie die mutige Quinn und den herzensguten aber gaunernden Jay in einem Londoner U-Bahnhof kennenlernt, als während des Zweiten Weltkriegs deutsche Bomben auf die Stadt geworfen werden, resümiert Hörnlein. Das Beschriebene ist der Rezensentin zufolge intensiv recherchiert und dementsprechend beeindruckend detailliert, Woltz verliert trotzdem nicht die Figuren aus ihrem Blick. Man kann hier gut erkennen, warum die Autorin eine der bedeutendsten Stimmen der gegenwärtigen Jugendliteratur ist, meint Hörnlein. Die Rezensentin freut sich mit Blick auf die erschreckend ähnliche aktuelle Situation in der Ukraine besonders über das gute Ende für die Heldin.
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