Anne Maar, Bernd Mölck-Tassel

Pozor

(Ab 5 Jahre)
Cover: Pozor
Bajazzo Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783907588161
Gebunden, 32 Seiten, 13,70 EUR

Klappentext

Pozor, der große Hund mit dem riesigen Maul macht allen Menschen Angst, obwohl er freundlich und gut erzogen ist und sogar seine Decke selber ausklopft. Bis er eines Tages Lukas, den besonders kleinen, aber furchtlosen Jungen kennenlernt...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.01.2001

Höchst erfreut über Eigensinn, Witz und Ironie von drei gemeinsam besprochenen Büchern zeigte sich Rezensentin Ursula Sinnreich.
1.) Geoffroy de Pennart: "Sophie macht Musik" (Beltz & Gelberg)
Zunächst stellt Rezensentin Ursula Sinnreich und eine gewisse Sophie Gudrun Hermine van der Weiden vor, die Sängerin werden möchte. Bald hat man herausgefunden: Sophie ist eine Kuh und hat es schwer, als Sängerin akzeptiert zu werden. Dann geht es um die moralischen Aspekte, die Kindern Toleranz, Gemeinsinn und den Mut zur Eigeninitiative beibringen sollen. Ganz ohne Zeigefinger, wie uns die Rezensentin ganz beglückt versichert. Autor de Pennart wird hochgelobt, weil in Wort und Bild "diese lehrreiche und amüsante Geschichte" in klaren Farben und Umrissen "Kontur" gewinne.
2.) Anne Maar: "Pozor" (Bajazzo)
Auch Pozor hat, wie wir bei Ursula Sinnreich lesen, wegen seines Äußeren Kontaktprobleme. Denn dieser große gelbe Hund habe ein so großes Maul, dass alle Reißaus nehmen würden. Dabei ist Pozor lieb. Doch schließlich findet sogar Pozor ein Zuhause und ein winziger Junge einen Freund. Die Rezensentin hat auch großen Gefallen an Bernd Mölck-Tassels Illustrationen gefunden, weil er sich nämlich nicht damit begnüge, Anne Maars Geschichte zu bebildern. Vielmehr habe er die ganze Geschichte "Buchstabe für Buchstabe" selbst niedergeschrieben, und das so entstandene bewegte Schriftbild sei wie ein Spiegel der Gefühlsbewegungen beider Hauptfiguren. Darüber hinaus müssen die Bilder eine große emotionale Eigendynamik haben: sprunghafte Perspektiven und kantige Formen, in der die Grenze zwischen Realität und Phantasie im Nu übersprungen ist.
3.) Heinz Janisch, Helga Bansch: "Zack bumm!" (Jungbrunnen)
Ein besonderes Merkmal, erzählt uns Ursula Sinnreich schließlich, habe auch Sigmund. Sigmund ist ein kleiner Vogel, der seit er aus dem Nest fiel, nur noch "Zack bumm" sagen kann. Aber dann trifft er den klugen Hasen Carl Gustav, und der gibt ihm die Lebensfreude zurück: auf einem sogenannten "Nachdenksofa", erfahren wir, erinnert Sigmund das traumatische Ereignis und alles wird gut. Während die Großen sich an lauter "subtilen" psychoanalytischen Anspielungen erfreuen können, werden sich nach Einschätzung der Rezensentin die Kleinen schnell in der "von Helga Bansch gestalteten sanftfarbigen Welt dieses kleinen, zerzausten, vom Baum gefallenen Vogels" heimisch fühlen. Kurz: "Lesespaß und Augenschmaus" für alle!

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.11.2000

Die "Luchs-Jury" von Zeit und Radio Bremen empfiehlt dieses Buch und Jens Thiele sagt, warum: Weil nämlich der Illustrator Bernd Möck-Tassel neben witzig-hintersinnigen Bildern auch den Text mit der Feder zeichnet, um die Geschichte vom verkannten Hund und seinem kleinen Freund zu erzählen, die Anne Maar geschrieben hat. Als der kleine Knirps in einer Zirkusnummer den Kopf ins Hundemaul steckt, "liegen mitten im Text drei ohnmächtig gewordene Zuschauer platt auf der Erde".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

Keine Angst vor großen Hunden. Die müssen nicht immer böse sein, auch wenn sie oft so aussehen. Pozor jedenfalls. Der freundet sich mit Lukas an und wird zum `hochgeschätzen Mitglied des Familienverbandes`. Anne Maar erzählt die Geschichte `gradlinig`, meint Rezensentin Elisabeth Hohmeister. Doch besonders angetan ist sie vor allem von den Illustrationen Bernd Mölck-Tassels. Diese zeigten mit `freundlichem Biss` und `profunder Kenntnis`, `Witz` und `Esprit` erwachsene Befindlichkeit und tierische Verhältnisse. Und zwischen den Zeilen gebe es jede Menge kleiner winziger Zeichnungen zu entdecken. Die Rezensentin hält Idee, Geschichte und Gestaltung des Buches für eine ausgesprochen `amüsante Nummer zum hintergründigen Lachen im Zirkus Mensch`.
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