Annett Gröschner

Parzelle Paradies

Berliner Geschichten
Cover: Parzelle Paradies
Edition Nautilus, Hamburg 2008
ISBN 9783894015756
Kartoniert, 220 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Erstausgabe. Annett Gröschner schreibt Geschichten über ihre Wahlheimat Berlin, Geschichten über Kneipen, die verloren gehen wie Handschuhe, über die Neue Mitte und die Neuen Mütter, aber auch über die Schorfheide, wo Göring sein monströses Carinhall bauen ließ. Sie schreibt die Geschichten Berliner Unternehmen oder Institutionen wie die Schultheiss-Brauerei, die Weddinger Schminkefabrik Kryolan oder die Rollende Roadschau bei Rotaprint. Ihre Reportagen berichten über groß angelegte Theaterprojekte in Kleingärten, bittere Bilanzen von Bauspekulationen und Zwangsumsetzungen zu Sanierungszwecken. Und immer wieder verwandelt sie mitgeschnittene Momentaufnahmen in literarische Miniaturen. 

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.02.2009

An Prenzlauer-Berg- und Gentrifizierungs-Kritik herrscht ja kein Mangel. Nur dass, so die Rezensentin Jutta Person, die meisten Kritiker vom kritisierten Milieu nicht gerade meilenweit abseits stehen. Bei Anette Gröschner ist das anders. Schon weil es ihr nicht um Kritik der Gegenwart geht, sondern um Erforschung des Vergangenen. Darum, so die Rezensentin, sind ihre zuvor in der Wochenzeitung "Freitag" erschienenen Essays und Reportagen auch stets lehrreich und informativ, ob es um die Zwangsarbeiter-Vergangenheit der heutigen "Kulturbrauerei" oder um "DDR-Fußbodenbeläge" geht. Also befindet die Rezensentin: Ein lesenswertes Buch für alle, die Berlin nicht nur bei seiner Gegenwart nehmen wollen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.10.2008

Für Katharina Granzins Geschmack wird zwar in und über Berlin zuviel Literatur verfasst, Annett Gröschner aber gesteht sie nach der Lektüre ihrer "Berliner Geschichten" ohne Einschränkung zu, "soviel sie will" über die Hauptstadt zu schreiben. Neben Geschichten aus dem Berliner Leben sind es vor allem die Texte, die in die Geschichte der Stadt führen, etwa über Zwangsarbeiterinnen in der ehemaligen Schultheiss-Brauerei in Prenzlauer Berg oder Hermann Görings Landsitz in der Schorfheide, die Granzin nachhaltig beeindrucken. Sie hätte sich nur ein Verzeichnis gewünscht, das ihr das Wiederfinden der Orte, von denen im Buch die Rede ist, erleichtert, das bleibt aber ihr einziger Kritikpunkt an dem in ihren Augen durch und durch gelungenen Band.