Antonio Ortuño

Madrid, Mexiko

Roman
Cover: Madrid, Mexiko
Antje Kunstmann Verlag, München 2017
ISBN 9783956141652
Gebunden, 224 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein. Madrid, 1923: Yago Almansa und sein Freund Benjamín verbringen ihre Nachmittage bei Ramón, einem alten Anarchisten. Weniger wegen der Politik, sondern mehr wegen María, Ramóns bildschöner Enkelin. Später, im Spanischen Bürgerkrieg, kämpfen sie, Yago bei den Anarchisten, Benjamín bei den Kommunisten. So werden sie Feinde, und als María sich für Yago entscheidet, Todfeinde. Beide fliehen, als die Lage für die Gegner Francos immer schwieriger wird. Während der eine hofft, in Mexiko eine neue Heimat für seine Familie zu finden, hofft der andere, dort seinen Widersacher endgültig zu erledigen. Mexiko, 1997: Yagos Enkel, der neunzehnjährige Omar Almansa hat ein Verhältnis mit seiner Chefin Catalina. Sie ist wesentlich älter und eigentlich mit Mariachito, dem korrupten Boss der Eisenbahnergewerkschaft, liiert. Als dieser die beiden eines Tages in flagranti erwischt, endet die Geschichte für Catalina und Mariachito tödlich, doch Omar kann entkommen. Auf der Flucht vor der Polizei und dem brutalen Handlanger Mariachitos sieht er nur einen Ausweg: Madrid.

Im Perlentaucher: Klappmesser und blaue Augen

Es sind nur Schlaglichter, die Ortuño auf das Geschehen wirft. Insgesamt bleibt er ganz auf die Generallinie seines schlanken Romans fokussiert: auf die irre Hassliebe der Mexikaner zu den Spaniern, über deren Heimtücke sie sich nicht genug ereifern können. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.06.2017

Rezensent Ralph Hammerthaler mag die schlichte und verdichtende Sprache des mexikanischen Autors Antonio Ortuno. Und doch will dem überambitionierten Autor der Sprung vom Krimi zum großen Gesellschaftsroman nicht recht gelingen, meint der Kritiker, der in diesem ein knappes Jahrhundert umspannenden Roman über Liebe, Emigration, Anarchismus und Kommunismus bald den Überblick verliert: Zu viele familiäre Konflikte und Konstellationen, zu viele Figuren, um ihnen näher zu kommen, meint Hammerthaler. Angesichts der einen oder anderen platten Formulierung hätte sich der Rezensent außerdem ein strengeres Lektorat gewünscht.
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