Armin Mueller-Stahl
Hannah
Erzählung
Aufbau Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783351030247
Gebunden, 126 Seiten, 16,00 EUR
ISBN 9783351030247
Gebunden, 126 Seiten, 16,00 EUR
Klappentext
Nach dem Tod der jungen Geigerin Hannah treffen sich ihr Vater, der erfolgreiche Schriftsteller Hermann Krämer, und sein Jugendfreund Arnold in der Suite eines Luxushotels. Ihr Gespräch wird für Hermann zur Konfession, zur Lebensbeichte, an deren Ende er das Geheimnis aufdeckt, das beider Leben seit langem überschattet. Und es ist ein Requiem für Hannah. Sie hat mit vier Jahren begonnen, Geige zu spielen, und es darin zu großer Meisterschaft gebracht. Für Hermann ist sie das Zentrum seines Seins, bewundert, gehütet, über alles geliebt. Doch sie ahnt nichts von dem Geheimnis ihrer Herkunft. Als Hannah die Wahrheit erfährt, flieht sie entsetzt und verunglückt wenig später tödlich. Hermann steht vor den Trümmern seines Lebens, Hannah ist tot, seine Ehe zerbrochen. Doch er hat auch einen Freund wiedergefunden.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.07.2005
Andrea Neuhaus hat diese Erzählung als eine Art Epilog zu Armin Mueller-Stahls Rolle als Thomas Mann in Heinrich Breloers Fernsehfilm gelesen. Der Ich-Erzähler sei ein alternder "Großschriftsteller", der sich auf einen "Monolog" vorbereitet, den er einem Schulfreund halten will. Darin würden die großen Leidenschaften seines Lebens verhandelt wie die gemeinsame Liebe zu einer Frau, eine Tochter, die Selbstmord begangen hat und eine geniale Geigerin war, und nicht zuletzt die große Kunst, die die "Ewigkeit" will. Die Rezensentin lässt keine Gelegenheit aus, um Müller-Stahl als Schauspieler des Thomas Mann zu würdigen, an seiner Prosa dagegen lässt sie kein gutes Haar. "Ausbuhen" möchte sie am liebsten den Ich-Erzähler, "wie einen überspannten Mimen im Theater". Insbesondere bemängelt sie den "hohen Ton" der notorisch "Tod, Musik und Ewigkeit" anklingen ließe. Das alles erscheint der Rezensentin "zu laut, zu plakativ".
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buecher.deRezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.2004
Armin Mueller-Stahl mag zwar ein hervorragender Thomas Mann-Darsteller sein, seine schriftstellerischen Fähigkeiten haben nach Meinung von Rezensent Dieter Hildebrandt allerdings wenig mit dem großen Literaten gemein. Sein neues Buch sei ein "Fest der Redseligkeit", das die Aussprache, die aggressive Lebensbeichte zweier alter Männer in einem Hotelzimmer zum Gegenstand habe. Diese Konstellation erinnert den Rezensenten verdächtig an Sandor Marais Erfolgsroman "Glut", aus dem bei Mueller-Stahl auch zitiert werde. Hildebrandt rät dringend zum ungarischen Original, denn während Marai einen gefährlich glühenden Lavastrom freisetze, werde beim Mann-Mimen unerbittlich über Gott und die Welt geredet und unentwegt Geigenmusik gehört. Der Rezensent ist besseres gewöhnt.
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