August Sander

Menschen des 20. Jahrhunderts

Gesamtausgabe in 7 Bänden
Cover: Menschen des 20. Jahrhunderts
Schirmer und Mosel Verlag, München 2002
ISBN 9783829600064
Gebunden, 1486 Seiten, 228,00 EUR

Klappentext

Mit 619 Tafeln in Tritone. Herausgegeben von der Fotografischen Sammlung / SK Stiftung Kultur, Köln. Bearbeitet und neu zusammengestellt von Susanne Lange, Gabriele Conrath-Scholl und Gerd Sander. August Sander (1876-1964) hat mit seinen "Menschen des 20. Jahrhunderts" ein monumentales Werk geschaffen, das in der Geschichte der Fotografie sowohl als Idee wie als Unternehmen einzigartig ist. In dem groß angelegten, letztlich unvollendet gebliebenen Projekt, das er in den 20er Jahren konzipierte und das ihn sein Leben lang beschäftigen sollte, ging es Sander um nichts Geringeres, als ein typologisches Gesamtbild der Gesellschaft seiner Zeit zu erstellen.
Band I: Der Bauer. Band II: Der Handwerker. Band III: Die Frau. Band IV: Die Stände. Band V: Der Künstler. Band VI: Die Großstadt. Band VII: Alter, Krankheit und Tod.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2003

Alexandra Stäheli begrüßt überschwänglich diese Edition in sieben Bänden, die erstmals alle noch erhaltenen Porträtaufnahmen Sanders präsentiert. Sander, der als bedeutendster Fotograf seiner Zeit gilt, hatte mit seinem über 40000 Negativen umfassenden Archiv das Projekt einer "Chronik der Weimarer Republik", beginnend in der frühen 20er Jahren, ins Auge gefasst, indem er Individuen in ihrer beruflichen Rolle und in ihrem sozialen Kontext fotografierte, teilt die Rezensentin mit. Sie lobt die Bände als "eingehend recherchiert" und betont, dass 180 bisher unveröffentlichte Bilder enthalten sind. Besonders freut und überzeugt sie, dass die Herausgeber sich an den vom Künstler gewählten Bildausschnitten orientiert haben und auch in der Abfolge, soweit diese rekonstruiert werden konnte, nichts verändert haben. Der Band dokumentiert für die Rezensentin nicht nur einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung der Weimarer Republik, sondern präsentiert zugleich die ganze "technische Vielfalt" der noch jungen Kunst der Fotografie.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 14.03.2002

In Deutschland, wo Fotografie nicht unbedingt zur Allgemeinbildung gehört, kennt man aber einen ihrer wichtigsten Vertreter: den 1876 geborenen und 1964 gestorbenen Fotografen August Sander, versichert Rezensent Ulf Ermann Ziegler. Einem neuen siebenteiligen Band samt zusätzlichem Textbuch, die Sanders Gesamtwerk präsentieren sollen, widmet der Rezensent eine sehr lange Besprechung. Zunächst macht er seiner Erleichterung Luft, dass Enkel Gerd den Nachlass Sanders der Stiftung der Kölner Sparkasse überlassen hatte, wo das Werk im Laufe eines Jahrzehnts gesichtet und programmatisch reorganisiert worden sei. Und dieses neue Gesamtwerk, ist der Rezensent überzeugt, kann sich sehen lassen. Endlich liegt, schwärmt Ziegler, ein umfangreiches Konvolut vor. Allerdings ist er von dem achten Band, der Texte eines Sander-Symposiums, das im letzten Jahr stattfand und außerhalb des Schubers zeitgleich erschienen ist, weniger begeistert. Denn dem mangle es an einer grundlegenden Auseinandersetzung mit den Theorien der Zeit. Lediglich die Fotogeschichte werde darin detailliert erörtert, kritisiert Ziegler.