Bernhard Hommel

Gut gemeint ist nicht gerecht

Die leeren Versprechen der Identitätspolitik
Cover: Gut gemeint ist nicht gerecht
Westend Verlag, Frankfurt am Main 2023
ISBN 9783864893933
Gebunden, 224 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Dass insbesondere Minderheiten vor Diskriminierung zu schützen sind, gilt als Konsens in unserer Gesellschaft. Die sogenannte Identitätspolitik, die sich diesem Ziel verschrieben hat, stößt jedoch immer wieder auf Widerstand, auch aus dem progressiven Lager. Nicht wenigen gilt sie gar als ungeeignet, ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Warum ist das so?Anschaulich und verständlich erklärt der Psychologe Bernhard Hommel die aktuellen Diskussionen über soziale Gerechtigkeit, Diskriminierung, Rassismus, Gendern oder fluides Geschlecht. Hommel befürwortet in all diesen Fragen zwar die Ziele, hinterfragt aus psychologischer Sicht aber die Sinnhaftigkeit der Wege, die derzeit diskutiert und beschritten werden, um diese zu erreichen. Wie schaffen wir es, die Menschen auf dem Weg zu einer wirklich gerechteren Gesellschaft mitzunehmen und nicht unterwegs aufgrund zu starker Polarisierung zu verlieren?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 29.03.2023

Rezensentin Jasamin Ulfat-Seddiqzai ist nicht überzeugt vom Buch des Psychologieprofessors Bernhard Hommel, in dem dieser den Zusammenhang zwischen diskriminierungsfreier Sprache und sozialer Gerechtigkeit untersucht. Der Kritikerin zu Folge lässt sich Hommels Buch auf recht banale Thesen herunterbrechen. Der in sozialen Netzwerken geäußerte Rassismus spiegle nicht das tatsächliche Meinungsbild der Gesellschaft wider, fasst die Kritikerin eine These des Autors zusammen, und übertrage sich meistens nicht in tatsächliche Gewalt. Opfern von Diskriminierung rät der Autor zu weniger Empfindlichkeit, schreibt Ulfat-Seddiqzai. Hommels Lösungsansatz, eine bessere Diskussionskultur durch mehr Empathie zu etablieren findet die Kritikerin nicht schlecht, aber auch nicht besonders originell, allerdings scheint der Autor selbst nicht so recht Verständnis für diskriminierte Personen aufbringen zu können, meint sie. So ist das Buch als Beitrag zur Debatte über diskriminierungsfreie Sprache zwar gut gemeint, aber nicht besonders hilfreich, schließt die Rezensentin.
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