Bill McKibben

Genug!

Der Mensch im Zeitalter seiner gentechnischen Reproduzierbarkeit
Cover: Genug!
Berlin Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783827004758
Gebunden, 352 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

In seinem früheren Bestseller Das Ende der Natur legte McKibben dar, dass die Menschheit unwiderruflich damit begonnen habe, ihre Umwelt global zu verändern - und zu gefährden. Nun richtet er sein Augenmerk auf eine Reihe von Technologien, die womöglich unser Verhältnis nicht zur übrigen Natur, sondern zu uns selbst verändern werden. Er lotet kritisch die Grenzen von Gen- und Nanotechnologie sowie der Entwicklung von Robotern aus, Grenzen, denen wir uns mit erstaunlicher Geschwindigkeit nähern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.2004

Bill McKibben glaubt den Genetikern nicht, wenn sie beteuern, den Menschen gar nicht optimieren zu wollen und warnt mit allem, was die populistische Rhetorik zu bieten hat, vor Gentechnik, Nanotechnik und Robotik. Diese Technologien, so seine dringliche Botschaft, werden in "einen düsteren Zusammenfluss" münden. Und tatsächlich: Manuela Lenzen ist aufgerüttelt worden, aber anders, als der Autor es im Sinn hatte. Diese ganzen apokalyptischen Visionen hat sie nämlich schon so oft gehört, dass sie beim Lesen merkte, wie abgestumpft sie schon war. Das "Alarmpotential des Themas", es ist verbraucht. Das aber hat die Rezensentin viel mehr erschreckt als die Schwarzmalerei McKibbens: "Wo ein Risikokomplex wie GNR nur lange und laut genug beredet wird", so ihr Gedanke, "da scheinen sich alle Bedenken wie von selbst in den Wind zu schlagen". Keiner hört mehr zu, und die Dinge nehmen ihren Lauf. Ihr Dank gilt also nicht dem Aufklärer, sondern dem "Spätzünder" McKibben. Was allerdings nicht unbedingt eine Lektüreempfehlung ist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2003

Der homo sapiens als auslaufender "Untermensch", Maschinen, die nach Belieben Atome und damit chemische Verbindungen zusammensetzen können, und nie wieder duschen - Willy Hochkeppel hat sich einigermaßen gegruselt in Bill McKibbens posthumanistischen "Schreckenskabinett", was aber nur zum Teil an dem liege, was eine entfesselte Genetik, Nanotechnologie und Robotik so hervorbringen könnte. Ursache seiner Beklemmung war vor allem der Autor, der diese Horrorszenarien zunächst reißerisch-raunend vorführe, um sich dann als "Rufer in der Wüste" und Anwalt der menschlichen Natur zu gebärden - wie es eben Usus sei, wenn man sich auf das Geschäft der bestens verkäuflichen populärwissenschaftlichen Dutzendware verlegt hat. Mit lockerer Reporterschreibe, so Hochkeppel, werden in diesem Buch Sensationen präsentiert und Ängste geschürt. Was aber gegen die blinde Zukunftsgläubigkeit getan werden könne, dazu habe McKibben nichts beizusteuern. Das Fazit: "unverdaulich".
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