Brigitte Maria Mayer, Heiner Müller

Der Tod ist ein Irrtum

Texte, Bilder, Autographen
Cover: Der Tod ist ein Irrtum
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783518417188
Gebunden, 160 Seiten, 78,00 EUR

Klappentext

Die Photographin und Performance-Künstlerin Brigitte Maria Mayer und Heiner Müller haben sich 1990 kennengelernt und 1992 geheiratet. Bis zum Tod Heiner Müllers, der sich am 30. Dezember 2005 zum 10. Mal jährt, lebten sie mit ihrer gemeinsamen Tochter zusammen in Berlin. Die letzten Lebensjahre Heiner Müllers, die äußerlich von seinen Funktionen als Präsident der Ostberliner Akademie der Künste und als Intendant des Berliner Ensembles geprägt waren, finden ein wenig bekanntes Gegengewicht in dem gegen die tödliche Krankheit Ankämpfenden, Schreibenden und Photographierenden, und die privaten Bilder, Texte und Zeichnungen, die in dieser Zeit im Bild-Dialog mit seiner Frau entstanden, formen auch ein poetisches Gegenstück, eine Symbiographie, zu der Autobiographie Krieg ohne Schlacht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.01.2006

Zu Heiner Müllers zehntem Todestag sind zwei Bücher erschienen, denen sich Beatrice von Matt in einer Doppelrezension widmet. Knapp wendet sie sich dem Band "Der Tod ist ein Irrtum" mit Fotos und Gedichtentwürfen zu, in dem die Fotografin Brigitte Maria Mayer die letzten fünf Jahre mit Heiner Müller und dem gemeinsamen Kind festgehalten hat. Sie lobt das Buch als die "bewegendste Publikation" anlässlich des Todestages und preist die "ergreifenden Bilder". Dabei würden die eingestreuten lyrischen Texte Müllers "heftig herausleuchten", so Matt berührt. Sie findet diesen Band "schön und würdig", wie sie betont.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.12.2005

Berührt zeigt sich Ursula März von diesem "ungewöhnlichen Bildband" zum 10. Todestag Heiner Müllers, der den Dramatiker und seine Frau Brigitte Maria Mayer als privates Paar mit Kind zeigt. Das Buch, das Bilder aus dem Alltag des Paares und Typoskripte von Arbeiten Heiner Müllers enthält, dokumentiert für März ein "zeitgenössisches Künstlerdasein zu zweit". Darüber hinaus würdigt sie den Band als "universelle Erzählung menschlicher Existenz". Die Polaroidbilder hielten die Schwangerschaft der jungen Frau, Situationen mit dem Kleinkind und, nicht viel später, Situationen mit dem schwer kranken, schon vom Tod gezeichneten Heiner Müller fest. März unterstreicht, dass die Bilder der nackten, schwangeren Mayer oder des kranken Müller zwar intim, durch ihre ästhetische Organisation aber "nicht indiskret" seien. Obschon aus einem individuellen Fall heraus entstanden, sei dieser Bildband doch "eine gebündelte, symbolische Darstellung der Lebenswegbeschreibung von jedermann."

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.12.2005

Einen privaten Blick auf die letzten Jahre Heiner Müllers sieht Jürgen Berger in diesem Text- und Fotoband, den die Fotografin und Heiner-Müller-Witwe Brigitte Maria Mayer zum zehnten Todestag des Dramatikers vorgelegt hat. Zu den Entdeckungen des Bandes zählt Berger die kleinen lyrisch-epischen Entwürfe Müllers, in denen er nach dem Grund und Nachlassen der Schreibkraft suchte. Bei den zahlreichen Bildern des Bandes hat Berger nicht immer ein gutes Gefühl. Insbesondere bei den Aufnahmen der nackten, schwangeren Ehefrau fragt er sich, ob es nicht besser gewesen wäre, manches im Dunkeln des Privaten zu lassen, "um a la Lennon/Ono aus den privaten Augenblicken ein künstlerisches Manifest zu machen". Andererseits fallen ihm auch eine Reihe von Bildern auf, die er gerade in ihrer Privatheit anrührend und dabei dezent findet.
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