Klappentext
Im November 1519 kommt es zur weltberühmten Begegnung von Hernando Cortés mit dem Aztekenherrscher Moctezuma. Was damals passierte und was danach geschah, ist oft erzählt worden, aber vor allem so, wie die Spanier es uns präsentiert haben. Doch nach der Ankunft der Spanier und unbemerkt von diesen nutzten die Azteken das lateinische Alphabet, um ihre Geschichte in ihrer Sprache Nahuatl selbst aufzuschreiben. Auf der Grundlage dieser Texte korrigiert Camilla Townsend unsere Vorstellungen von der aztekischen Kultur gewaltig. Anstatt den europäischen Stereotypen einer exotischen, blutrünstigen Gesellschaft zu folgen, zeichnet sie ein sehr viel menschlicheres Bild jener Indigenen, die sich selbst Mexica nannten. Sie macht auch deutlich, dass die Eroberung durch die Spanier weder eine Apokalypse noch der Ursprung der Mexikaner war. Denn das Volk der Mexica kapitulierte nicht einfach vor der spanischen Kultur und Kolonisierung. Stattdessen richteten sie ihre politischen Loyalitäten neu aus, übernahmen neue Technologien und hielten durch.
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 29.03.2023
"Mitreißend und verblüffend" ist Camilla Townsends Buch über die Geschichte der Azteken, findet Rezensent Arno Orzessek. Die Autorin erzählt aus der Sicht des Volks der "Mexika", wie sich diese selbst nannten, anhand von Aufzeichnungen, die diese nach der Eroberung durch die Spanier unter Hernán Cortés anfertigten, um ihre Kultur zu bewahren, berichtet der Rezensent. Townsend erzählt damit eine ganz andere Geschichte als die nach den spanischen Zeugnissen verfasste, so Orzessek, die sie allerdings unter kritischem Blick miteinbezieht. Gleichzeitig räumt sie mit eurozentristischen Vorurteilen und mancher Legende auf. "Hoch reflektiert" und "griffig" zeichnet Townsend ein spannendes Bild der Mexika, ohne moralisierenden Zeigefinger oder "tendenziös-antikolonialistischen" Ton, schließt der Kritiker anerkennend.
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