Alvaro Enrigue

Von Königreichen hast du geträumt

Roman
Cover: Von Königreichen hast du geträumt
Karl Blessing Verlag, München 2023
ISBN 9783896677501
Gebunden, 256 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Carsten Regling. Als der spanische Eroberer Hernán Cortés am 08. November 1519 mit seinem Gefolge in der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan eintrifft, hat er schon das halbe heutige Mexiko unterworfen. Doch nun soll es zum alles entscheidenden Moment kommen, dem Zusammentreffen zwischen Cortés und dem Azteken-Herrscher Moctezuma.Während die Azteken noch nie Pferde gesehen haben - die wichtigste Waffe der Konquistadoren -, probieren die Spanier zum ersten Mal Schokolade. Es ist das Zusammentreffen von zwei Welten, zwei Imperien, zwei Sprachen, voller diplomatischer Fallstricke. Beide Herrscher sind der Überzeugung, dass der andere komplett unzivilisiert sei, und es entfaltet sich eine mögliche Version dieser historischen Begegnung, die die Geschichte komplett verändert hätte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.01.2024

Im Zentrum des neuen Romans von Álvaro Enrigues steht laut Rezensent Steffen Martus die Begegnung des Aztektenherrschers Moctezuma II. mit dem Entdecker und Eroberer Hernán Cortés. Die beiden sind einander in Enrigues Fiktion nicht grün, und doch lässt Moctezuma den Spanier nicht umbringen. Enrigue schmückt die Begegnung zweier einander fremder Kulturen mit vielen sinnlichen Details aus, wobei es ihm freilich nicht darum geht, in die Vergangenheit einzutauchen, erklärt der Rezensent. Vielmehr sei sein Buch, auch sprachlich, ganz von der Gegenwart gedacht, ihn interessiere nicht die Verschiedenheit, sondern die Hybridisierung von Kulturen. Martus beschreibt den Autor als einen, der sich wenig um Selbstbetrachtung schert, der seiner eigenen künstlerischen Intention folgt, oft der Postmoderne zugeschlagen und mit Tarantino verglichen werde. Am neuen Buch ist für den Kritiker freilich gerade interessant, dass die Dummheit und Gewalt der historischen Herrscher ihn so deutlich an unsere heutige politische Realität erinnert.
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