Cesare Pavese

Der schöne Sommer

Drei Romane
Cover: Der schöne Sommer
Rotpunktverlag, Zürich 2021
ISBN 9783858699039
Gebunden, 488 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen neu übersetzt von Maja Pflug. Die Romane führen ins Turin der vierziger Jahre, wo jugendliche Erwartung und Lebensgier, das übermütige Bedürfnis, die Norm zu übertreten, in Desillusionierung und gescheiterte Leidenschaft münden. "Damals war immer Festtag", so setzt "Der schöne Sommer" ein. Ginia, eine junge Schneiderin, entdeckt die Cafés unter den Arkaden und verliebt sich in den Maler Guido. Bald schon steht sie ihm Modell. Einer Versuchung erliegen auch die drei Studenten in "Der Teufel auf den Hügeln", die wenig schlafen und viel reden, wenn sie nachts durch die Stadt laufen. Als sie auf dem Landsitz eines Mailänder Dandys ein paar wilde Sommertage verbringen, ist ihrer Jugend abrupt ein Ende gesetzt. Clelia aus "Die einsamen Frauen" könnte einmal die junge Ginia gewesen sein. Die erfolgreiche Modedesignerin kehrt in ihre Heimatstadt zurück, da wird vor ihren Augen die lebensmüde Rosetta, "aufgedunsenes Gesicht und wirre Haare, in einem Abendkleid aus hellblauem Tüll, ohne Schuhe", auf einer Trage abtransportiert. Die Schattenseite der fröhlichen Serenaden? Paveses "Turiner Romane", 1950 mit dem Premio Strega ausgezeichnet, haben mit ihrer Aufgekratztheit, der atemlosen Suche nach dem Geheimnis des Lebens und dem seinerzeit neuen jazzhaften Rhythmus nichts von ihrer Modernität verloren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.2022

Rezensent Andreas Platthaus freut sich sehr über den Band mit den drei laut Rezensent trotz unterschiedlicher Erzählhaltungen zu einer Einheit findenden Kurzromanen von Cesare Pavese in der Übersetzung von Maja Pflug. Zu erleben ist laut Platthaus, wie Pavese mit den Mitteln des Neorealismus das Leben seiner jungen Protagonisten in Turin und um Turin herum einfängt, eindringlich wie ein Kamerauge, existenzialistisch knapp, und auch mal pathetisch. Wie der Autor die Stadt dabei zum Spiegel des Unbehagens seiner sozial aufsteigenden Figuren macht, scheint Platthaus unbedingt lesenswert.
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