Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Andrea Ott. Mit einem Nachwort von Daniel Schreiber. Maud Martha Brown wächst in den 1940ern in der South Side von Chicago auf. Inmitten von verfallenen Kneipen und überwucherten Gärten träumt sie von New York, von der großen Liebe, von einer heiteren Zukunft. Sie schwärmt für Löwenzahn, verliebt sich das erste Mal, dekoriert ihre erste eigene Küchenzeile, bekommt ein Kind. Auch ihr hellhäutigerer Mann hat Träume: vom "Foxy Cats Club", von anderen Frauen, vom Krieg. Und dann ist da als allgegenwärtiger Begleiter noch der Rassismus dieser Zeit, angesichts dessen es nicht immer leicht fällt, Gleichmut und Würde zu bewahren.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.05.2023
Nur dreieinhalb Zeilen genügen, um Rezensentin Sylvia Staude zu verzaubern. Der einzige Roman der Lyrikerin Gwendolyn Brooks ist atmosphärisch wie assoziativ ungeheuer dicht, schwärmt die Kritikerin und ist sehr froh, dass die von Andrea Ott "famos" übersetzte Lebensgeschichte von Maud Martha - die der Biografie von Brooks recht ähnlich ist - endlich ins Deutsche übersetzt wurde. Brooks, die im Jahr 2000 verstorben ist, ist nicht ohne Grund 1950 als erste schwarze Amerikanerin mit einem Pulitzer-Preis geehrt worden, versichert die Kritikerin. Die Wirkung von Schokolinsen und Abendhimmel in einem einzigen Satz, der so feine wie treffende Erzählton und die wie "hingetupft" wirkenden Kapitel faszinieren die Rezensentin. Das Leben der Afroamerikanerin Maud Martha, findet Staude, sollte mindestens in den USA Schullektüre sein.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2023
Über eine Neuentdeckung darf sich Verena Lueken mit Gwendolyn Brooks Roman freuen, der aus dem Leben der schwarzen Chicagoerin Maud Martha erzählt. Brooks hatte 1950 als erste schwarze Frau den Pulitzer-Preis gewonnen, verrät die Rezensentin, mit ihrer Protagonistin hat sich nicht nur die in den Episoden um Ehe- und Alltagsleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschilderte Zähigkeit gemein, sondern auch die beengte Wohnsituation und den immer wieder hervorscheinenden, fast selbstverständlich behandelten Alltagsrassismus. Dass Brooks' Buch erst siebzig Jahre nach der Erstveröffentlichung mit einem berührenden Nachwort von Daniel Schreiber versehen auf Deutsch erscheint, könnte Lueker zufolge an erfolgreicheren, sie überstrahlenden männlichen Autoren wie James Baldwin liegen - wichtig ist ihr aber vor allem, dass die Autorin nun die Anerkennung bekommt, die ihr gebührt. Das, so die Kritikerin, gilt nicht nur für die Geschichte von Maud Martha, sondern auch für die Gedichte der Schriftstellerin, die sie gleich als Nachfolgelektüre empfiehlt.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.04.2023
Rezensent Ulrich Rüdenauer empfiehlt den einzigen Roman von Gwendolyn Brooks aus dem Jahr 1953. Dass die Autorin das Leben ihrer schwarzen Protagonistin im Chicago der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts episodisch und poetisch und nicht als Thesenroman erfasst, ohne die gesellschaftliche Dimension auszublenden, den Alltagsrassismus und das Distinktionsdenken in der black community, gefällt Rüdenauer gut. Kindheit und Jugend der Heldin beschreibt Brooks laut Rüdenauer stimmungsvoll und swingend, und Andrea Ott bringt das mühelos und ohne Anbiederung ins Deutsche, erklärt der Rezensent sehr angetan.
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