Christian Duda

Milchgesicht

Roman (Ab 16 Jahre)
Cover: Milchgesicht
Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2020
ISBN 9783407755438
Gebunden, 159 Seiten, 13,95 EUR

Klappentext

"Nix los hier", so leiert der Refrain Tag für Tag durch das Dorf, irgendwo im Nirgendwo der Steiermark. Es sind die 1950er Jahre, Entbehrung und harte körperliche Arbeit schnitzen ihre Spuren tief in die Gesichter und Herzen der Menschen. In diese archaische Welt wird Sepp geboren. Sepps Haut ist auffallend weiß, die Augen rot entzündet, er schreit - ein Säugling mit Ansprüchen. Viel frisches Blut soll er trinken, seine Krankheit damit in Schach gehalten werden. Noch bevor Sepp seine ersten Schritte tut, wird er zum Gespött der Leute. Aber freilich nur hinter vorgehaltener Hand! Wie kann ein Kind unter solchen Bedingungen wachsen? Und was bedeutet es bis heute, anders zu sein?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.05.2020

Rezensentin Sybil Gräfin Schönfeldt findet dieses Jugendbuch von Christian Duda lehrreich. Es erzählt, teils autobiografisch, teils fiktiv, vom Aufwachsen zweier Kinder (eines davon Dudas Großmutter) in einem österreichischen Bergdorf um 1900, unter erbarmungslosen Umständen: Kinder werden verkauft, Frauen zu Hause vergewaltigt. Das sind harte Bilder, die man nicht vergisst, meint Schönfeldt, hebt aber lobend hervor, dass der Autor nie in einen belehrenden oder bedauernden Ton verfalle. Es werde schlicht geschildert, wie es vor wenigen Generationen "eben noch bei uns gewesen" sei, und dass Duda dabei nicht nur an Armut, sondern auch an "Verantwortung und Erbarmen" erinnere, findet die Rezensentin gut.
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