Christian Gerhaher

Lyrisches Tagebuch

Lieder von Franz Schubert bis Wolfgang Rihm
Cover: Lyrisches Tagebuch
C.H. Beck Verlag, München 2022
ISBN 9783406784231
Gebunden, 334 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Christian Gerhaher gehört zu den größten Liedsängern der Gegenwart. In seinem wunderbar klugen Buch erzählt er von besonderen Momenten seines Lebens als Sänger und denkt über große Werke der Liedgeschichte nach, die ihn in besonderer Weise faszinieren, von Ludwig van Beethoven über Franz Schubert, Robert Schumann und Gustav Mahler bis in die Gegenwart. Dabei können ihn auch unerwartete Erlebnisse zu weitreichenden Einsichten führen. Ein Erlebnis mit einem Flugzeug etwa erschließt ihm ein Grundmotiv der gesamten Liedtradition - das Motiv der Liebesbotschaft. Aus seinem intensiven Umgang mit den Werken heraus erklärt Christian Gerhaher uns Besonderheiten der großen Liedkomponisten, deutet berühmte Liederzyklen und bringt uns weniger berühmte Werke nahe, die ihn immer wieder erstaunen und berühren. Sein sensibler Blick gilt ebenso der Musik wie den vertonten Gedichten und der spannungsreichen Einheit, die beide im Lied bilden. Er spricht über Ansprüche, die bestimmte Lieder an den Sänger stellen, über Gelingen und Misslingen, über die technische Seite des Singens und das spezielle Verhältnis zwischen Sänger und Publikum. Sein Buch öffnet uns die Ohren und beschert uns Entdeckungen in der reichen Welt des Liedes.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.06.2022

Judith von Sternburg empfiehlt das Buch des Baritons Christian Gerhaher. Dass Gerhaher nicht nur singen, sondern sich auch kenntnisreich und selbstironisch über die Kluft zwischen Anspruch und Realität in seinem Beruf, über Champagner-Arien, Schubert, Schumann, Rihm und Holliger, Werktreue und das Kunstlied an sich auslassen kann, findet Sternburg bemerkenswert. Einblicke in die "Handwerksstube eines Sängers", die der Rezensentin hochinteressant erscheinen, genau, belesen, witzig und mitunter gar anekdotisch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.04.2022

Rezensent Jan Brachmann empfiehlt Gesang und Gedanken des Baritons Christian Gerhaher. Was Gerhaher in diesem (Tage-)Buch niederlegt, bietet dem Voyeur zwar wenig Nahrung, warnt Brachmann, dem Musikinteressierten aber gibt es spannende Einblicke in Gerhahers Textverständnis, findet der Rezensent, etwa zu Schuberts "Schöner Müllerin" oder zur "Winterreise", aber auch zu den Liedern Wolfgang Rihms oder zum Unterschied zwischen Schubert und Schumann. Die "instruktiven Beispiele" zur "Textarbeit" und zur Rolle der Stimmtechnik des Sängers erscheinen Brachmann interessant. Satztechnik und Harmonik werden im Band dagegen kaum behandelt, erklärt er.
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