Christina Hesselholdt

Gefährten

Roman
Cover: Gefährten
Hanser Berlin, Berlin 2018
ISBN 9783446260429
Gebunden, 448 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Ursel Allenstein. Alma und Kristian, Camilla und Charles, Edward und Alwilda sind Jugendfreunde. Gemeinsam gehen sie jetzt durch die Phase des Lebens, die man die mittleren Jahre nennt. Herrlich schwerelos ziehen sie den Leser unmittelbar hinein in ihre Existenzen - ihre Leidenschaften, ihre Kümmernisse, ihre Sehnsüchte und Überempfindlichkeiten. Christina Hesselholdt erzeugt dabei das Gefühl, dem Leben selbst nie näher gewesen zu sein als in den Lebensausschnitten dieser sechs Kopenhagener Freunde, die so radikal subjektiv, so befreiend offen über sich und ihre Beziehung zur Welt sprechen, über Liebe und Sex, Melancholie und Schmerz und das Glück der Freundschaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.2019

Peter Urban-Halle bekommt zwar keinen Roman im klassischen Sinne mit Christina Hesselholdts Buch, das ihm eher episodisch erscheint, als Aneinanderreihung von Monologen unterschiedlicher Personen, die über sich Rechenschaft ablegen, ihre Träume, Lieben, Verluste; flott geschrieben, reif und voller Bezüge, die dem Geschilderten Tiefe verliehen, findet er den Text aber dennoch. Der Zyklus, der im dänischen Original zwischen 2008 und 2014 erschien, kreist laut Rezensent um die Abenteuerlust der Figuren und um den Tod. Das ironische Understatement im Ton nimmt er der Autorin ab.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.11.2018

Rezensent Thomas E. Schmidt freut sich sehr darüber, dass mit "Die Gefährten" nun erstmals ein Buch der dänischen Schriftstellerin Christina Hesselholdt ins Deutsche übersetzt wurde, denn er hält sie für eine hervorragende Schriftstellerin. Am besten zeigt das in seinen Augen der Roman selbst: Hier geht es um drei Paare Mitte Vierzig, die dieses Alter alle als Abschied von alten Identitäten erleben, lesen wir. Der Leser dringt laut Schmidt in den Bewusstseinsstrom der sechs gebildeten Figuren ein und erlebt ihre Suche nach sich selbst als zuweilen larmoyant, häufig selbstironisch und vor allem als äußerst feinsinnig, so dass der Roman dem Rezensenten zuletzt nicht nur als treffendes Generationenporträt, sondern auch als gelungenes Stück zeitgenössischer Literatur erscheint.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.08.2018

Wie die gealterten Helden aus Judith Hermanns "Sommerhaus, später" erscheinen Rezensentin Marie Schmidt die Figuren aus Christina Hesselholdts Roman "Gefährten". Noch immer befragen die inzwischen um die vierzig Jahre alten Heldinnen und Helden ihre Beziehungen zu sich selbst, zum Rest der Welt und die Möglichkeiten der Freiheit, die ihnen noch bleiben, erzählt die Kritikerin. Wenn ihr die dänische Autorin weit ausholend und komplex konstruiert aus den sechs Perspektiven eines intellektuellen Freundeskreises vom Scheitern des Glücks und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit erzählt, muss Schmidt an Virginia Woolfs "Die Wellen" denken.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de