Clara Rojas

Ich überlebte für meinen Sohn

Cover: Ich überlebte für meinen Sohn
Blanvalet Verlag, München 2009
ISBN 9783764503376
Gebunden, 288 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Stephan Gebauer. Sechs Jahre Martyrium: Im Februar 2002 werden die kolumbianischen Politikerinnen Clara Rojas und Ingrid Betancourt von der Terrororganisation FARC in den Dschungel verschleppt. Es ist eine Geiselnahme unter unwürdigsten Bedingungen. Jahrelang werden die Frauen in Ketten gehalten, ziehen auf der Flucht vor den Regierungstruppen mit den Rebellen von einem Dschungelcamp zum anderen. Krankheiten, Schlamm, Regen, Hunger und mangelnde Hygiene zehren an Körper und Seele. Inmitten der Hölle bringt Clara Rojas im April 2004 ein Kind zur Welt: Emmanuel, den Sohn eines Guerilleros. Im Alter von neun Monaten ist Emmanuel dem Tode nahe. Die FARC übergibt ihn einem Bauern im kolumbianischen Hinterland, der ihn ins Krankenhaus bringt. Von dort wird er, namenlos, in ein Heim abgeschoben. Erst mit der Befreiung seiner Mutter und einer DNA-Analyse kann seine Herkunft geklärt werden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.04.2009

Josef Oehrlein kündigt das Erscheinen des Buches von Clara Rojas, der ehemaligen Assistentin Ingrid Betancourts, für den morgigen Mittwoch an. Weil die Autorin über ihre jahrelange Geiselhaft in den Fängen der kolumbianischen Guerrilla bereits ausführlich im Fernsehen berichtet hat, scheint ihm eine Vorabbesprechung vielleicht angebracht. Das Buch erfüllt nicht ganz Oehrleins Erwartungen. Von dem allerersten ins Deutsche übersetzten Erfahrungsbericht einer Geisel der Farc hätte er sich mehr gewünscht als die nüchterne Beschreibung einer Urwaldentbindung. Zwar anerkennt der Rezensent den Zweck einer solchen Veröffentlichung als "Seelenselbstmassage", würdigt die stellenweise literarische Qualität des Textes und entdeckt "doch noch einige erstaunliche Erkenntnisse" (über "Lagerkoller" und die Arroganz Betancourts). Über die Beweggründe der Guerrilla jedoch erfährt Oehrlein hier wenig bis nichts.
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