Carlos Gamerro

Die 92 Büsten der Eva Perón

Roman
Cover: Die 92 Büsten der Eva Perón
Septime Verlag, Wien 2018
ISBN 9783902711731
Gebunden, 400 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem argentinischen Spanisch von Birgit Weilguny. Der Generaldirektor einer argentinischen Baufirma ist von linksperonistischen Rebellen entführt worden, was im Argentinien der Siebzigerjahre tatsächlich häufiger vorkam. Allerdings fordern die Rebellen für seine Freilassung diesmal, dass in der Firmenzentrale 92 Evita-Büsten aufgestellt werden müssen. Besorgen soll diese Ernesto Marroné, der karrieregeile Einkaufsleiter der Firma und begeisterte Leser von Wirtschaftsratgebern à la Wie man Freunde gewinnt, Samurai-Prinzipien für Manager oder Don Quijote - Der fahrende Manager von der Mancha. Natürlich wittert er vor allem eine Beförderung, jedoch gestaltet sich die Suche nach den Büsten schwieriger als gedacht: Zuerst besetzen Arbeiter die Gipsfabrik, die sie produzieren sollte. Dann geht es Schlag auf Schlag und er gerät mitten in den gesellschaftlichen Aufruhr in einem Argentinien, in dem tagtäglich der nächste Militärputsch oder die nächste Guerilla-Aktion droht; in dem aber auch die ärmere Bevölkerungsschicht nach wie vor ihrer "Evita" und der ersten Perón-Regierung nachtrauert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.07.2018

Ralph Hammerthaler liest Carlos Gamerros in den siebziger Jahren in Argentinien spielende Satire mit Schmunzeln. Wie der Autor sich mit dem Perronismus und dem heraufziehenden Putsch befasst, findet er lustig. Außer einem rauschhaften Schelmenroman liefert ihm der Autor jede Menge historische Bezüge, Spott über argentinische Leidenschaften, Mythen und politische Irrwege. Dass Gamerro den Mythos Evita nicht kleinkriegt und sie im Buch mit einem Hauch von Faszination betrachtet, fällt Hammerthaler allerdings auch auf.
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