Daniel Kahneman, Olivier Sibony, Cass R. Sunstein

Noise

Was unsere Entscheidungen verzerrt - und wie wir sie verbessern können
Cover: Noise
Siedler Verlag, München 2021
ISBN 9783827501233
Gebunden, 480 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thorsten Schmidt. Warum treffen wir, je nach Umständen, völlig unterschiedliche Entscheidungen auf ein und derselben Faktengrundlage? Wieso kommen zwei Experten, die über identische Informationen verfügen, zu komplett anderen Schlussfolgerungen? Weshalb entscheiden wir uns immer wieder falsch, ob im Beruf oder im Privatleben? In seinem neuen Buch, das in Zusammenarbeit mit Cass Sunstein und Olivier Sibony entstanden ist, klärt Daniel Kahneman über die Vielzahl von oft zufälligen Faktoren auf, die unsere Entscheidungsfindung stören und häufig negativ beeinflussen - sie sind im Begriff "Noise" zusammengefasst. Wir müssen lernen, diese "Störgeräusche" zu verstehen und mit ihnen umzugehen, nur dann können wir auf Dauer bessere Entscheidungen treffen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.09.2021

Rezensent Katharina Granzin scheint fasziniert von den Erkenntnissen im Buch von Daniel Kahneman, Olivier Sibony und Cass R. Sunstein. Die Autoren gehen dem "Noise", dem Grundrauschen in Entscheidungsfindungsprozessen auf den Grund. Wie stark juristische, medizinische und andere Beurteilungen von Faktoren wie Wetter, Hunger, Kontextwissen etc. abhängen, vermitteln die Autoren laut Granzin anhand von Beispielen und Studien mit Asylrichtern und Ärztinnen - mit frappierenden Ergebnissen, wie Granzin findet. Methoden der Noise-Reduktion (Stichwort: "Weisheit der Menge") geben die Autoren den Lesern gleich mit auf den Weg, freut sich Granzin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.06.2021

Als "Noise" bezeichnen die drei Autoren, der Kognitionspsychologe Daniel Kahneman, der Unternehmensberater Olivier Sibony und der Jurist Cass R. Sunstein, die zufällige Streuung von Entscheidungen, klärt Rezensent Michael Lange auf. Das kann mitunter fatal sein, lernt der Kritiker, der hier liest, dass Ärzte bei Patienten mit unklaren Befunden morgens meist vor- und umsichtiger entscheiden als abends. Auch bei Gericht entscheidet der Zufall oft mit: Launen und Außenfaktoren spielen immer auch eine Rolle, erfährt der Rezensent. Die These des Buches hätte er allerdings auch bei weniger aufgeführten Beispielen begriffen. Und auch die Gegenmaßnahmen - langsames Denken und bessere Richtlinien - überzeugen den Kritiker nicht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2021

Rezensent Philipp Hübl verspricht sich allerhand von künftigen Anti-Noise-Trainings, zum Beispiel nach Maßgabe des Buches von D. Kahnemann, O. Sibony und C. R. Sunstein, das ihm vor Augen führt, wie sehr das sogenannte "Rauschen" Entscheidungen beeinflusst, sei es in der Justiz, im Sport oder in der Medizin. Welch verzerrenden Einfluss Wetter, Stimmungen, Region etc. auf Karrieren, juristische Urteile, medizinische Entscheidungen haben, wie "Rauschmuster" aussehen und was sich dagegen tun lässt, vermitteln die Autoren dem Leser hübsch unverrauscht in klarer Diktion, mit vielen Beispielen, wenngleich auch mitunter etwas technisch, so Hübl.
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