Daniel Mezger

Land spielen

Roman
Cover: Land spielen
Salis Verlag, Zürich 2012
ISBN 9783905801712
Gebunden, 318 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Eine junge Familie zwei Erwachsene, drei Kinder zieht aufs Land. Ausgelaugt vom intensiven Stadtleben erhoffen sich die Erwachsenen einen Neubeginn, auch für die etwas in Schieflage geratene Beziehung. Sie richten sich ihr bescheidenes Haus her, alle fünf versuchen im kleinen Dorf Anschluss zu finden. Aber sie können nicht fliehen, nicht vor sich selbst, nicht vor der Fremdheit, ihrer eigenen und derjenigen der Dorfbewohner.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.11.2012

Ganz angetan ist Beate Tröger von Daniel Mezgers Debütroman "Land spielen", in dem der Schweizer Autor die Geschichte einer Familie erzählt, die aus der Stadt aufs Land zieht, um in der in "Hochglanzmagazinen" erlebten Idylle den schwelenden Familienkonflikten zu entfliehen. Gebannt folgt die Kritikerin, wie die Isolation im Dorf, die Ablehnung und die Quälereien der Dorfkinder, die Affäre des Vaters und schließlich das Verschwinden des zweiten Sohnes der Familie die Aussteigerträume nach und nach zersetzen. Insbesondere bewundert Tröger Mezgers Sprachgefühl: An ihren affirmativen, teils "theatralischen" Dialogen führe der Autor die "innere Unruhe" und das Scheitern der Familie meisterhaft vor, lobt die Rezensentin, die den Roman auch als Reflektion über die Möglichkeiten der Sprache liest. Diesen mutigen, experimentierfreudigen und zugleich humorvollen Roman über die Demontage von Träumen kann die Kritikerin uneingeschränkt empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.09.2012

Mit viel Lob bedenkt Roman Bucheli dieses Romandebüt von Daniel Mezger. "Land spielen" ist für ihn ein Roman über eine Desillusionierung, eine bröckelnde Idylle, über Wunschdenken und seine Kehrseite. Beeindruckend findet er, wie harmlos witzig der Autor die Geschichte um eine Familie, die von der Großstadt aufs Land zieht und sich vom Argwohn der Dorfbewohner nicht unterkriegen lässt, um dann umso stärker die unter den Teppich gekehrten Konflikte der Eltern ausbrechen lassen, was die Kinder, die obendrein in der Schule ständig verprügelt werden, natürlich zu spüren bekommen. Mezgers Beschreibung, wie bei der Familie - der Vater hat eine Affäre mit der Lehrerin - zunehmend alles aus den Fugen gerät und zusammenbricht, scheint ihm fast ein wenig "gnadenlos", aber zugleich nüchtern und nicht übertrieben. Buchelis Fazit: ein "starkes Debüt".
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