Die großen Brände

Ein Roman von 25 russischen Autoren
Cover: Die großen Brände
Die Andere Bibliothek, Berlin 2022
ISBN 9783847704539
Gebunden, 336 Seiten, 44,00 EUR

Klappentext

Aus dem Russischen von Rosemarie Tietze. "Schlaft nicht! Die großen Brände sind vorüber, noch größere stehen uns bevor." So steht es in diesem literarisch-sowjetischen Kabinettstück von 25 Autoren, erschienen 1927 in der Zeitschrift Ogonjok. Schmetterlinge, Brände, Verkleidungen und Doppelgänger, Entführungen und Morde, Fenstersprünge, ein Irrenhaus und vieles mehr: "Dem Leser schwirrt der Kopf", schrieb Alexej Tolstoi, selbst Teil des temporären Kollektivs der russischen Moderne, zu denen Isaak Babel, Ilja Ehrenburg oder Michail Sostschenko gehörten. Die  Geschichte um geheimnisvolle Brände von Autoren aus völlig unterschiedlichen politischen Richtungen, ist gespickt mit ironischen Selbstkommentaren und wunderlichen Genossen aus dem sowjetischen Milieu. Wenn "ihr den literarischen Phantasten nicht glauben wollt, wenn euch die aufrichtige Besorgnis dieser stets unruhigen und hellhörigen Menschen nicht wachrütteln kann, dann mögen euch jetzt die Zeitungen mit dem Holzhammer auf den Kopf schlagen!"

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.11.2022

Schon Jahre bevor Vladimir Nabokov sie in "Die Gabe" verewigte, spielten Schmetterlinge in einem russischen Roman eine nicht unwichtige Rolle. Rezensentin Marta Kijowska ist entzückt über "Die großen Brände", die im Original vor mehr als 90 Jahren erschienen - und von fünfundzwanzig russischen Autoren verfasst wurden. Ort der Handlung ist die fiktive Stadt Slatogorsk, in der Feuerteufel ihr Unwesen zu treiben scheinen. Weil die Autoren schalten und walten konnten, wie sie wollten, ist das Figurentableau reichlich unübersichtlich. Aber was keine geringeren als Isaak Babel, Michail Sostschenko oder Ilja Ehrenburg bei diesem avantgardistischen Schreibprojekt für Phantasie und (Sprach-)Witz in allen möglichen Genres an den Tag legten, findet Kijowska großartig. Dass Die Andere Bibliothek die 1997 erstmals erschienene Übersetzung neu auflegt, ist für die Rezensentin ein ganz großer Coup.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de