Edgardo Vega Yunque

Eine Geschichte von Liebe und Tod

Roman
Cover: Eine Geschichte von Liebe und Tod
Manhattan Verlag, München 2005
ISBN 9783442545728
Gebunden, 825 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl. Mit zwölf Jahren macht sich Vidamia Farrell, ein Mädchen halb irischer Abstammung, halb Puertoricanerin, auf die Suche nach ihrem Vater. Von ihrer Mutter Elsa hatte sie nie etwas über ihn erfahren, doch nun ist sie entschlossen, ihre Wurzeln zu suchen und ihre Herkunft zu ergründen. Vidamias Reise führt sie aus einem noblen New Yorker Vorort in die Lower East Side Manhattans, das pulsierende Herz der Stadt. Hier findet sie nicht nur ein zweites Zuhause, sondern auch ihren Vater Billy Farrell, einst ein viel versprechender Jazzpianist. Verzaubert von den Geschichten ihrer neuen Familie und Freunde, Geschichten, die bis in New Orleans des 19. Jahrhunderts zurückführen, gerät Vidamia immer mehr in den Bann dieser anderen Welt. Gleichzeitig versucht sie, ihren Vater zur Musik zurückzubringen. Das scheint ihr auch zu gelingen, bis eine Tragödie über die Familie hereinbricht...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.01.2006

Weit besser als es der "melodramatische" deutsche Titel vermuten lasse, sei Vega Yunques jüngster Roman, befindet Rezensent Martin Zähringer. Das Melodramatische sei nur ein Element in einem äußerst komplex angelegten "ironischen Kombinationsspiel verschiedener Genres". Ein junger New Yorker Jazzpianist irischer Abstammung wird immerhin von Miles Davis entdeckt, flüchtet aber vor dem Erwartungsdruck in den Vietnamkrieg, aus dem er traumatisiert zurückkehrt. Im Gegensatz zu Ihrem Vater ist die uneheliche Tochter Vidamia eine tatsächliche Heldin von beängstigenden Fähigkeiten, die sie aus der Sicht des Erzählers gerade deshalb besitzt, weil ihr die puerto-ricanischen Gene der Mutter eine "hybride Kraft" verleihen. Im zweiten der vier "sinfonischen Sätze" des "großartigen" Romans liefere der Autor eine "poetische Ahnengeschichte" der New Yorker Einwanderer, schreibt der Rezensent. "Rassismusdiskurse und Identitätsdebatten" behandele Vega Yunque auf "fortgeschrittenem Niveau" und zeige eine multiethnische New Yorker Jugend, die in ihren Beziehungen keine Grenzen kennt.
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