Edward Lucas

Der Kalte Krieg des Kreml

Wie das Putin-System Russland und den Westen bedroht
Cover: Der Kalte Krieg des Kreml
Riemann Verlag, München 2008
ISBN 9783570500958
Gebunden, 414 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gisela Kretzschmar, Norbert Juraschitz. Klar und deutlich beschreibt Edward Lucas, wie die zunehmend autoritäre und aggressive Haltung des Kreml das internationale Kräftegleichgewicht verändert. Die große "Wende" von 1989 und die Auflösung des Sowjet-Imperiums erschienen vielen Deutschen als das große Happy End der politischen Weltgeschichte. Aber nur in Filmen wird nach dem Happy End ausgeblendet, in Wirklichkeit folgt oft Ernüchterung. Die Morde an Anna Politkowskaja und Alexander Litwinenko haben deutlich gemacht, dass die russische Politik wieder zu einer Bedrohung geworden ist: für die Menschen im eigenen Land wie auch für das Ausland. 20 Jahre nach der Wende-Ikone Michail Gorbatschow ist in vielen Bereichen ein Rückfall in Denk- und Verhaltensmuster aus der Sowjet-Ära festzustellen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.05.2008

Rezensent Jörg Baberowski hält die herben Urteile über das System Putin, die Edward Lucas in seinem Buch fällt, für eine schöne Idee. Allerdings hat er seine Zweifel, ob der Westen Russlands Regierung als autoritäres Regime und Hort der Unfreiheit zu erkennen in der Lage ist. Was Lucas den Optimisten entgegnet, hat Baberowski zudem schon anderswo gehört oder gelesen, und weitere Erklärungen sucht er in diesem Buch vergebens. Wenn Baberowski auch weiß, dass der Autor kein Historiker sein will, sondern Ankläger und Richter einer Diktatur, Aufforderungen an die EU, Russland aus dem Europarat auszuschließen und eher wie China zu behandeln, hält er für unrealistisch.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.03.2008

Ingo Petz hat zwei neue Bücher über das postsowjetische Russland gelesen, die er sehr unterschiedlich bewertet. Edward Lucas, langjähriger Osteuropa-Korrespondent und momentan Russlandberichterstatter für den Economist, überzeugt den Rezensenten durch Scharfsinn, Kenntnisreichtum und präzise Analysen der Situation Russlands. Seine "provokante" Hauptthese lautet, Russland befindet sich in einem Gerangel um Macht, "Deutungshoheit" und Einfluss gegenüber einzelnen westlichen Staaten und Organisationen, hier sieht der Autor den "Kalten Krieg" toben, den er im Titel seines fesselnden Buches führt, erklärt der Rezensent. Dass das Ganze gekonnt und mit Schwung geschrieben sei, mache das Buch zu einem echten Lektürevergnügen, preist Petz. Ihm gefällt zudem, dass der englische Autor bei seiner sehr kritischen Sicht auch "Verständnis" für die schwierige Situation Russlands nach dem Ende der Sowjetunion zeigt.
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