Elena Chizhova

Die stille Macht der Frauen

Drei Babuschki gegen die Bürokratie
Cover: Die stille Macht der Frauen
dtv, München 2012
ISBN 9783423249195
Broschiert, 288 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg. Eine unfreiwillige Wohngemeinschaft im Leningrad der sechziger Jahre: Antonina zieht mit ihrer kleinen Tochter Susanna in eine Gemeinschaftswohnung, in der drei alte Damen ein strenges Regiment führen. Nach anfänglichen Reibereien raufen sie sich zusammen. Doch bald gerät ihr Arrangement in Gefahr, denn Susanna spricht nicht - ein lebensgefährlicher Makel in der Sowjetgesellschaft, ihr droht die Einweisung ins Heim. Die drei alten Damen nehmen den Kampf mit der Staatsmacht auf... Ausgezeichnet mit dem russischen Booker-Preis.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.12.2012

Mit großer Begeisterung liest Ulrich M. Schmid Chizhovas Schilderung der paradoxen Zustände, unter denen Frauen in der Sowjetunion leben mussten: Nach offizieller Diktion von der Herd-Zuständigkeit zwar befreit und regulär arbeitstätig, am Ende dann aber doch zuhause für alles verantwortlich und überdies im Beruf eingespannt. Sehr zugute hält der Rezensent der Autorin dabei, dass sie die Fallen des Melodrams souverän umgeht und die Standards feministischer Erbauungsliteratur vermeidet: Stattdessen macht sie die auch autobiografisch eingefärbte Erfahrungswelt dieser Generationen von Frauen (deren Durchhaltevermögen der Rezensent mit einigem Respekt begegnet) sichtbar und schafft dabei zugleich das "Kaleidoskop einer vergangenen Epoche".