Eliseo Alberto

Caracol Beach

Roman
Cover: Caracol Beach
dtv, München 2000
ISBN 9783423242387
Taschenbuch, 318 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Deutsch von Lutz Kilche. Am Abend ihrer Abiturfeier lädt der 18jährige Martin einige Freunde in sein Elternhaus im vornehmen kalifornischen Badeort Caracol Beach ein. Doch schon bald gehen die Biervorräte zur Neige, und Laura, Tom und Martin machen sich im Chevrolet auf, um Nachschub zu holen. Auf ihrem Weg durch die Nacht streifen sie kurz darauf haarscharf den Wagen des verrückten Exil-Kubaners Beto Milanés, schenken diesem Zufall aber zunächst keine Beachtung. Bis Laura die Pistolenmündung des Psychopathen an ihrer Schläfe spürt, als sie vor dem Getränkekiosk auf ihre Schulkameraden wartet. Angstvoll führen die drei Jugendlichen alles aus, was der ehemalige, nach Kriegstraumata durchgedrehte Soldat von ihnen fordert. Und dann schickt er die beiden Jungen los, sich Waffen zu besorgen: Sie sollen ihn umbringen. Sonst wird Laura sterben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.03.2001

In seiner Doppelrezension bespricht Gerri Krebs zwei endlich ins Deutsche übersetzte Romane des "begnadeten Fabulierers" Eliseo Alberto.
1.) Eliseo Alberto: "Caracol Beach" (dtv)
Bei diesem Buch kommt allerdings nicht so richtig Begeisterung auf beim Rezensenten. Anerkennend erwähnt er zwar, dass Eliseo Alberto für diesen Roman den spanischen Literaturpreis `Alfaguara` erhalten hat. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, das "große Stück" als "sperrig" zu bezeichnen. Auch gewinnt man den Eindruck, dass die zwar nur "anfänglich verwirrende Vielfalt" den Rezensenten während der ganzen Lektüre zu schaffen machte. Wenn der Rezensent allerdings auf Albertos Lehrmeister Gabriel Garcia Marquez zu sprechen kommt, dessen `magischen Realismus` und "Affinität zum Kino" er auch in diesem Roman wiederfindet, ist er doch zumindest beeindruckt. Ob er lieber ein Buch des Lehrmeisters gelesen hätte, bleibt jedoch offen.
2.) ders.: "Die Geschichte von Jose" (Kindler-Verlag)
Während sich der Rezensent zuvor nicht so ganz entscheiden konnte, kennt in diesem Fall seine Begeisterung keine Grenzen. Von Virtuosität der Erzählführung, die nie langweilt, ist hier die Rede und vor allem verleiht der Rezensent dieser Erzählung Albertos das Prädikat "eine der schönsten Liebesgeschichten seit langem". Dem gibt es ja wohl kaum noch etwas hinzuzufügen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.01.2001

Evita Bauer widmet sich in einer Doppelrezension zwei Romanen des kubanischen Exilschriftstellers, der heute in Mexiko lebt. Kuba sei mit Alberto ein "literarisches Juwel" verloren gegangen, urteilt sie.
1. "Caracol Beach"
Die Rezensentin ist begeistert von diesem Thriller, der den Amoklauf eines kubanischen Angola-Veteranen beschreibt, und dem sie trotz aller Brutalität und der auf Handlung ausgerichteten Erzählweise eine "literarische Dimension" attestiert. Dabei streicht sie, neben aller Tragik des Geschehens, den Hang zum "Komischen" heraus, der in dem Buch zum Ausdruck kommt.
2. "Die Geschichte von José"
Die Rezensentin lobt den Roman, der von dem Schwerverbrecher José handelt, den man im Zoo von Santa Fe zur Schau stellt und der damit zum "Medienstar" avanciert, für die Aufdeckung des "ganz normalen Wahnsinns auf unserer Seite des Käfigs". Sie preist das "filmische Erzähltalent" des Autors, das sich besonders in der Flucht Josés aus dem Zoogefängnis entfaltet.
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