Elke Erb

Das ist hier der Fall

Ausgewählte Gedichte
Cover: Das ist hier der Fall
Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783518225202
Gebunden, 210 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Steffen Popp und Monika Rinck. 2020 - das dichterische und essayistische Werk von Elke Erb geht in das fünfte Jahrzehnt. Was im Jahr 1975 mit dem Band "Gutachten" begann, setzt sich bis in die Gegenwart fort: "Gedichtverdacht" heißt der jüngste Band aus dem Jahr 2019. Dazwischen liegen mehr als fünfzehn Veröffentlichungen, in denen Elke Erb nicht nur neue Schreibweisen, sondern auch neue Gattungen verwirklichte, das essayistische Langgedicht, die poetische Selbstreferenz, das Prosagedicht, alle Fraktale des Kommentars.  Aus diesem unverwechselbaren und eigenständigen Lebenswerk, das noch lange nicht beendet ist, haben Steffen Popp und Monika Rinck eine Auswahl zusammengestellt - angefangen mit ersten Arbeiten bis hin zu Erbs jüngsten Gedichten, die zu dem Lebendigsten und Innovativsten gehören, was die deutschsprachige Lyrik derzeit zu bieten hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.10.2020

Rezensent Paul Jandl ist froh, dass die Gedichte der Büchnerpreisträgerin Elke Erb jetzt in einem umfassenden Sammelband erschienen sind. Während er viele ältere Texte als Kommentare auf das autoritäre DDR-Regime liest, beeindrucken ihn die neueren mit ihrer radikalen Offenheit: Jandl findet es faszinierend, wie wenig die Autorin der Welt mit ihren Gedichten ihre eigene Sicht überstülpt. Auf ihn wirken sie wie das behutsame Vortasten zum "Eigenleben der Welt" und die Dichterin selbst wie eine "Schamanin lyrischer Sportlichkeit".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.10.2020

Eberhard Geisler findet die Auszeichnung der Dichterin Elke Erb mit dem Georg-Büchner-Preis verdient. Was Erb mit ihrer Sprachskepsis für die deutsche Literatur geleistet hat, kann er in dieser von Steffen Popp und Monika Rinck besorgten Textauswahl noch einmal nachvollziehen. Wie Erb etwa die Syntax sprengt und Mallarmé nach Prenzlauer Berg holt, wie sie in den frühen Gedichten die Ratlosigkeit der Menschen in der DDR abbildet und wie sie immer wieder penibel und bewusst Spracharbeit leistet, findet Geisler enorm. Der Blick auf ein paar Rehe etwa katapultiert das lyrische Ich samt Leser aus dem Zeitkontinuum, staunt Geisler.