Elliot Page

Pageboy

Meine Geschichte
Cover: Pageboy
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023
ISBN 9783103975000
Gebunden, 336 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem kanadischen Englisch von Katrin Harlaß, Lisa Kögeböhn und Stefanie Frida Lemke.
Elliot Page wurde mit Hauptrollen in "Juno" oder "Inception" weltberühmt. Mit 33, im Dezember 2020, outete er sich über Instagram als trans. In seinem ersten Buch erzählt Elliot Page die Geschichte seines einzigartigen Lebens, das seine Transition ihm gerettet hat. Vom Aufwachsen in der kanadischen Hafenstadt Halifax, vom Erwachsenwerden im von traditionellen Geschlechterrollen besessenen Hollywood. Vom Entdecken der eigenen, tabuisierten Sexualität und der tiefgreifenden Scham vor dem eigenen Körper. Von traumatischen Hassverbrechen, von fantastisch anmutenden Erfolgen. Vom Finden der eigenen Identität und der andauernden Reise zu sich selbst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.09.2023

Elliot Pages Mantra "bloß nicht stehen bleiben" als Flucht vor den Gedankenspiralen der Geschlechtsdysphorie ist auch eine treffende Beschreibung seines Buchs, meint Rezensentin Elisa Schüler. Denn "gehetzt" bewege der Schauspieler sich hier durch die lange Reise bis zu seinem Coming-Out: von der unfreiwilligen Mädchenkindheit mit religiös-dominanter Stiefmutter über den "Katalysator" der Fantasie- und Kunsttätigkeit bis hin zu Anfeindungen und Belästigungen an Hollywood-Filmsets und der "streng reglementierten" Kultur der roten Teppiche - von all dem liest Schüler entsetzt und mitleidend. Zwar fällt ihr auf, dass Page sich in den kritischsten Momenten an "vage" Formulierungen und Worthülsen halte; der Name eines weltberühmten Schauspielers etwa, der Page sogar nach dem Coming-Out mit Vergewaltigungsphantasien belästigte, bleibe eine "enttäuschende" Leerstelle. Dennoch nimmt das dem Buch kaum etwas von seiner "aufreibenden" Wucht, vermittelt Schüler.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.06.2023

Beklemmend empfindet Rezensentin Sara Peschke die Lektüre von Elliot Pages Autobiografie, und zwar nicht wegen des Themas, sondern wegen der Gefühle sich selbst gegenüber, die der trans Mann zum Ausdruck bringt, die vielfach von Schmerz und Selbsthass geprägt sind. Page, der als junge Schauspielerin großen Erfolg mit seiner Rolle als schwangere Juno hatte, lebte lange als Frau, obwohl er sich als Mann fühlte, aber der soziale Druck war einfach zu groß, liest Peschke. Ein wichtiges Buch für die Sichtbarkeit und Wertschätzung queerer Menschen, auch wenn Peschke auf manche Längen und Details hätte verzichten können, aber so weiß sie immerhin, dass kein Ghostwriter am Werk war. Besonders der Perspektivenreichtum, der die Identität des Schauspielers als von multiplen Faktoren geprägt klar macht, beeindruckt sie.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 10.06.2023

Mehr Fragen als Antworten erzeugt die Biografie des Schauspielers Elliot Page bei Marie-Luise Goldmann, das ist aber keinesfalls negativ gemeint. Page beschreibt darin seinen "Leidensweg" als queerer Jugendlicher und die Intoleranz von Gesellschaft und Filmbranche ihm gegenüber. Seit seinem Outing muss Page Beschimpfung und Diskriminierung ertragen, lesen wir, selbst unter den engsten Freunden und in der Familie herrscht Unverständnis, fehlt emotionale Unterstützung. Für die Kritikerin ergeben sich aus diesem Buch viele Fragen zum problematischen Umgang der Gesellschaft mit Gender. Es ist aber keinesfalls die Aufgabe des Künstlers, diese in seinem Buch zu beantworten, meint sie, vielmehr ist es von großer Relevanz die "gesellschaftlich sanktionierten Mikroverletzungen" aufzudecken, die Transpersonen in allen Bereichen ihres Lebens erdulden müssen.