Eric Karpeles

Marcel Proust und die Gemälde aus der Verlorenen Zeit

Cover: Marcel Proust und die Gemälde aus der Verlorenen Zeit
DuMont Verlag, Köln 2010
ISBN 9783832192761
Gebunden, 352 Seiten, 34,95 EUR

Klappentext

Mit 200 Farbabbildungen. Alle im Roman erwähnten Bilder erstmals in einem Band. Kaum ein Autor hat Bildbeschreibungen so vollendet als Gestaltungsmittel einzusetzen gewusst wie Marcel Proust. In seinem Meisterwerk "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" zeichnet er seine Figuren anhand von Bildern der europäischen Kunstgeschichte. Eric Karpeles großzügig illustriertes Kunstbuch macht diese enge Beziehung von Malerei und Literatur sichtbar: Er verbindet Botticellis Engel, Manets Kurtisanen, Mantegnas Krieger, Carpaccios Heilige, Monets Wasserlilien oder Piranesis Veduten mit ihren Schilderungen im Roman. Karpeles Methode bietet auch dem erfahrenen Proustianer einen neuen Blick auf diesen großen Autor. Ein Essay begleitet die Paarungen aus Zitat und Abbildung. Die Erläuterungen und ein umfangreiches Register aller Maler und Gemälde machen den Band auch zu einem Handbuch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2011

Bezaubert berichtet Patrick Bahners vom "Aufschlagen" dieses Bandes, der bereits im letzten Jahr erschienen ist (vielleicht ein Weihnachtsgeschenk an den Rezensenten?) Dies Buch versammelt alle Gemälde, von denen in Prousts "Recherche" die Rede ist, erläutert Bahners, und das in bester Farbqualität und stets den Passagen gegenübergesetzt, in denen Proust über sie spricht. Mehr als ein Nachschlage-, ein "Aufschlagewerk" sei das, versichert Bahners, der besonders bewundert, wie sicher Karpeles auch jene Bilder wiederfand, die Proust nicht ganz genau bezeichnet hat, etwa Skizzenblätter von Watteau. Eine dringende Kauf- und Leseempfehlung.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.08.2010

Immer schon, so schreibt der Proust-Herausgeber der Suhrkamp-Ausgabe Luzius Keller, habe er von einem "Catalogue raisonne de la collection Marcel Proust" geträumt, der alle erwähnten und möglichst auch alle selbst fantasierten Gemälde aus der "Recherche" getreulich und mit Abbildungen verzeichnete. Und nun erscheinen gleich zwei Bände, die ihn seinem Traum näher bringen. Keller vergleicht den vorliegenden Band mit Kazuyoshi Yoshikawas nur auf französisch erschienenem "Proust et l'art pictural" (Edition Honore Champion) und findet in beiden Stoff zum Jubilieren und Weiterdenken. Karpeles' Zusammenstellung hat dabei gegenüber der für Insider interessanteren Studie von Yoshikawa den Vorteil der Farbillustrationen, die die Sache doch zum sinnlicheren Vergnügen machen. Und man findet hier sowohl die großen Kunstwerke von Vermeer bis Botticelli, die Prousts Ästhetik entscheidend mitbestimmen, als auch die mediokren Gemälde, die für ihn den Geschmack des ebenso mediokren Personals im Salon der Madame Verdurin prägen. Karpeles' Buch wird Keller somit zu einer ganz neuen Reise durch Proust: "In so kurzer Zeit und mit so viel Kurzweil habe ich die 'Recherche' noch nie durchquert."

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.05.2010

Genial findet Rezensent Tobias Schwartz diese Buch gewordene Idee des Proust-Spezialisten Eric Karpeles, die alle in Prousts monumentalem Erzählwerk erwähnten Gemälde in einem Bildband versammelt. Denn damit hat Karpeles aus Sicht des Kritikers als "wunderbare Ergänzung" einen Kunstführer durch Prousts Welt kreiert, dessen Abbildungen ihm nun "wie der Duft einer in Tee getunkten Madeleine" einen sinnlichen Zugang zum Werk verschaffen. Auch die kurze Zusammenfassung der Handlung, in der das jeweils abgebildete Gemälde vorkommt sowie der "instruktive Essay" des Herausgebers heben die Kritikerstimmung sehr.
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