Frank Witzel
Bluemoon Baby
Roman
Edition Nautilus, Hamburg 2001
ISBN 9783894013769
Gebunden, 318 Seiten, 20,35 EUR
ISBN 9783894013769
Gebunden, 318 Seiten, 20,35 EUR
Klappentext
Es ist Freitag, der 9. Juli 1999. Der Gymnasiallehrer Hugo Rhäs bereitet sich auf sein mittelhessisches Wochenende vor. Wahrscheinlich wird er an seiner Theorie des modernen Romans weiterarbeiten, in seiner abgegriffenen Ausgabe von Naked Lunch lesen und von seiner Kollegin Frau Helfrich träumen. Die hat am Sonntag ihren 39. Geburtstag und ahnt nicht, daß sie noch am selben Abend ihrer Doppelgängerin begegnen wird ...
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.01.2002
Für Robert Brack ist "Bluemooon Baby" ein satirischer und zugleich dekonstruktivistischer Thriller, der ganz nebenbei und auf fast unmerkliche Weise jede Menge Theorie (Derridas Sicht der Geheimdienste) sowie literarische Anspielungen (Pynchon, Burroughs) und Reminiszenzen an die Pop- und Beatkultur des letzten Jahrhunderts untergebracht hat. Es geht um Verschwörungen und um Verschwörungstheorien, deren wichtigste für Brack lautet: "Verschwörungen konstituieren sich selbst", und es geht darum, ihnen einen Sinn, ein Muster unterzuschieben. Das Muster, das Witzel seiner Geschichte von einem in eine - weltweite! - Verschwörung verwickelten mittelhessischen Lehrer unterlegt, findet Brack ebenso hanebüchen wie atemberaubend und dennoch im nachhinein geradezu verblüffend einleuchtend. Das Buch sei so spannend, wie ein Thriller zu sein habe. Und außerdem witzig, wie es ein Thriller normalerweise nicht sei.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.11.2001
Laut Rezensentin Jutta Person mischt der Autor Frank Witzel in seinem "ebenso intelligenten wie übergeschnappten Debütroman" die "Stoffkreise moderner Kontrollphantasien, Geheimdienst und Wahnsinn zu einer bizarren Geschichte". Handlungsorte seien Wisconsin und Mittelhessen, handelnde Personen ein frustrierter Lehrer und der knochenlose Spion Douglas Douglas Jr.. Kein geringerer als Jacques Derrida spiele den Theorienlieferanten. Der Autor beweise mit seinem Buch nicht ohne gute sprachliche Kalauer die Anwendbarkeit hochphilosophischer Theorien: Alles funktioniere umgekehrt und nur die Fälschung ergebe das Original. Witzel hat dafür genau die "richtige Kuppelstrategie", meint Person.
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