Fridolin Schley

Wildes schönes Tier

Erzählungen
Cover: Wildes schönes Tier
Berlin Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783827007476
Gebunden, 145 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Ein Paar kehrt zurück an den Ort, den es in der ersten Zeit junger Liebe als magisch empfunden hat, doch die Beschwörung alten Glücks misslingt. Jule beibt nach einem Bad im Meer verschwunden und Arnold glaubt an Selbstmord. Später steht Jule plötzlich neben ihm, bereit für den Wiederbelebungsversuch ihrer Liebe, der die beiden hierher geführt hatte. Doch Arnold wird sich nicht verzeihen können, dass er sich leichteren Herzens mit dem Tod seiner Frau abgefunden hätte als dem Ende ihrer Beziehung. Es ist ein großes Thema, das Fridolin Schley in seinen neuen Erzählungen umkreist, vanitas vanitatum könnte über jeder der Geschichten dieses jungen Autors stehen: Ob in einer denkwürdigen Nacht im abriss-geweihten Palast der Republik oder der heimlichen Manipulation einer fremden Dreiecksbeziehung am Computer der Unibibliothek - stets ist der Autor der Vergänglichkeit auf der Spur und unseren sonderbaren Bemühungen, ihr zu entgehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2007

Wohlwollend betrachtet Rezensentin Andrea Neuhaus diese Erzählungen von Fridolin Schley, auch wenn sie nicht wirklich glücklich damit wird. Sie attestiert dem jungen Autor, ohne Zweifel schreiben zu können, und lobt seinen "distanzierten Sprachduktus von herber Präzision". Dennoch vermisst sie etwas bei diesen Erzählungen über Menschen um die dreißig, die am Leben vorbeileben, Handeln vermeiden, nicht teilnehmen, sich verweigern: Lebendigkeit und Spontaneität. Die Metaphern, die Schley gebraucht, scheinen ihr zu "grell", als dass sie Lust hätte, sie zu entschlüsseln. Weniger "Kunstanstrengung" und Ernsthaftigkeit wünschte sie sich, und stattdessen einen beherzteren Zugriff auf die Wirklichkeit. So hält sie den sechs Erzählungen des Bands vor, sich nicht der Wirklichkeit zu stellen, sondern "ein Leben zweiten Grades" zu zitieren. So kommt sie nicht umhin, Schleys Geschichten als "eskapistische Generationenliteratur" zu lesen.
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