Klappentext
Mit 39 Abbildungen. Adele Schopenhauer - Schriftstellerin, Künstlerin, die Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer - und die "Rheingräfin" Sibylle Mertens-Schaaffhausen verband eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen. Seit 1828 waren sie ein Paar: "Am besten vergleichst Du uns ein paar Leuten, die sich spät finden und dann einander heiraten. Stürbe sie so spräng ich jetzt in den Rhein, denn ich könnte nicht ohne sie bestehen", schrieb Adele ihrer Freundin Ottilie von Goethe. Sibylle Mertens war eine der gebildetsten Frauen ihrer Zeit, Musikerin, Komponistin, Archäologin, Antikensammlerin und Mäzenin. Ihre Salons in Bonn und Rom waren berühmt. Vom Vater an einen ungeliebten Mann verheiratet, pflegte sie Zeit ihres Lebens intensive Beziehungen zu Frauen. Adeles Leben mit Sibylle Mertens wurde so nicht nur von deren Ehemann und ihren sechs Kindern beeinträchtigt, die ihre Beziehung als "Unrecht, Wahnwitz, Tollheit" torpedierten.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.05.2010
Jens Bisky hat sich mit Begeisterung in die Liebesgeschichte von Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens vertieft, der sich Angela Steidele in ihrem Buch widmet. Dabei fasziniert es den Rezensenten nicht nur enorm, wie unkonventionell und auf die eigene Freiheit bedacht die beiden Frauen ihr Leben einrichteten, es wirft für Bisky auch ein völlig neues Licht auf das 19. Jahrhundert, das doch für seinen Biedermeier bekannt ist. Atemberaubend sei deshalb diese Leidenschaft unter Frauen, findet der Rezensent, der voller Bewunderung die Fähigkeit der Autorin festhält, ihre Protagonistinnen ausführlich zu Wort kommen zu lassen, ohne ihre Geschichte in Zitaten ertrinken zu lassen. Hier kann man ein Stück unbekanntes Deutschland des 19. Jahrhunderts entdecken und auch die "Gewalten" erkennen, die es zu unterdrücken suchten, lobt Bisky sehr eingenommen.
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