Fritz Breithaupt

Kulturen der Empathie

Cover: Kulturen der Empathie
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783518295069
Kartoniert, 204 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Wo früher Gesellschaftstheorien auf Kommunikation setzten, erscheint nun zunehmend Empathie oder Einfühlung als Kitt, der die Gemeinschaften zusammenhält. Doch was genau ist Empathie und was leistet sie? Fritz Breithaupt berücksichtigt in seinem Buch die psychologischen und kognitionswissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte, aber auch die Literatur und Philosophie, die seit Jahrtausenden über Empathie und Mitleid nachgedacht haben, um verschiedene "Kulturen der Empathie" zu unterscheiden. Fluchtpunkt seiner Theorie ist eine Grammatik der Empathie, die menschliche Einfühlung als einen sozialen Prozess ausweist, der komplexe Narrationen beinhaltet und eine Idee von Gemeinschaft ins Spiel bringt, die sich mit naturwissenschaftlichen Mitteln allein nicht hinreichend beschreiben lässt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2009

Das Hin und Her zwischen Hirnforschung und literarischer und kultureller Moderne, wie es Fritz Breithaupt in diesem Band praktiziert, findet Dieter Thomä so inspirierend wie gewagt. Überrascht von Breithaupts Darstellung verschiedener spezifisch menschlicher Praktiken der Empathie (oder der Empathieblockierung), merkt Thomä dennoch, wie der Autor die Narration allzu sehr kausal auffasst. Ebenso fragwürdig (bei aller Begeisterung für den Wagemut des Autors) erscheint dem Rezensenten mitunter Breithaupts Empathiebegriff. Und wenn Breithaupt Rousseau als Gewährsmann für Egozentrik anführt, fallen Thomä auch noch andere ein. Vor allem aber weiß er, dass die Kultur des Mitgefühls Hand in Hand geht mit einer Kultur des Selbstgefühls.
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