Gabriela Cichowska, Adam Jaromir

Fräulein Esthers letzte Vorstellung

Eine Geschichte aus dem Warschauer Ghetto (Ab 12 Jahre)
Cover: Fräulein Esthers letzte Vorstellung
Gimpel Verlag, Langenhagen 2013
ISBN 9783981130089
Gebunden, 124 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Warschauer Ghetto, Mai 1942. Eine Zeit äußerster Not. Bereits anderthalb Jahre zuvor musste Korczaks Waisenhaus ins Ghetto übersiedeln. Das lichtdurchflutete Haus in der Krochmalna, das Recht auf eigenen Raum und Bewegung, die fröhlichen Sommerkolonien all dies scheint jetzt nur noch ein Traum. Korczak und seine Mitarbeiter sind verzweifelt. Wie unter diesen Umständen Ruhe bewahren? Wie Trost und Zuversicht spenden? Im Traum kommt Korczak die Idee, die Kinder ein Theaterstück des indischen Dichters Rabindranath Tagore aufführen zu lassen. Während der Alte Doktor im Ghetto um Lebensmittel für seine Kinder bettelt, üben diese unter Anleitung Fräulein Esthers ihre Rollen ein, vergessen dabei Krankheit und Hunger.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.03.2014

Siggi Seuss ist tief gerührt von diesem Buch, das er als Meisterwerk bezeichnet. Dass sich die letzten Tage des von Janusz Korczak geleiteten Waisenhauses im Warschauer Ghetto überhaupt in einem Kinderbuch fassen lassen, hätte Seuss nicht für möglich gehalten. Mittels genialer Verbindung von Text (Adam Jaromir), Bild (Gabriela Cichowska) und Gestaltung (Dorota Nowacka), erklärt Seuss, gelingt dieser Kraftakt. Und wie! Die liebevolle Umsetzung der Geschichte erinnert den Rezensenten an die besten Momente polnischer Bilderbuchkunst. Beim Lesen und Schauen fühlt er sich wie auf leisen Sohlen ganz in der Nähe der Kinder Erinnerungsräume aus Dokumenten, wie Fotos, Briefen und Stadtplänen durchschreiten.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.09.2013

Beeindruckt hat Rezensent Dieter Bartetzko Adam Jaromirs Buch "Fräulein Esthers letzte Vorstellung" gelesen. Erzählt wird die authentische Geschichte um den Schriftsteller, Kinderarzt und Pädagogen Janusz Korczak, der die Kinder des von ihm geleiteten Kinderheims im Warschauer Ghetto unter Anleitung ihrer Lehrerin Fräulein Esther ein Stück des indischen Malers, Komponisten und Dichters Rabindranath Tagore aufführen lässt, in dem der todkranke indische Junge am Ende stirbt. Von Jaromirs "spröder Lakonik" schnell in den Bann gezogen, erfährt der Kritiker vom katastrophalen Alltag im Ghetto und der Deportation Korczaks und der Kinder nach Treblinka. Ohne den kindlichen Lesern etwas zu ersparen, gelinge es Jaromir nur in leisen und behutsamen Andeutungen von dem Grauen zu berichten, lobt Bartetzko. Auch die Bebilderung der Illustratorin Gabriela Cichowska sei dazu passend gewählt, meint der Rezensent, der Eltern und Kindern dieses bewegende Buch unbedingt empfiehlt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de