Gerald Stern

Alles brennt

Gedichte
Cover: Alles brennt
Matthes und Seitz, Berlin 2010
ISBN 9783882216387
Gebunden, 288 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thomas Pletzinger. Gerald Sterns Gedichte brennen: sie sind wild, weltweise, wütend und randvoll mit Schmerz, Trauer, Liebe und Witz. Sie sind allumfassend und detailversessen zugleich. Sie erzählen von Zerstörung und Verschwinden, von getretenen Geschöpfen, von Maulwürfen und dreckigen Tauben, von Ruinen und Akazien. Sie erzählen von Whitman, Ginsberg und Schubert, sie singen vor Enthusiasmus und Glück. Sterns Welt ist die Welt, in der wir leben, seine Gedichte handeln von uns.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.12.2010

Jürgen Brocan findet es höchste Zeit, dass dem amerikanischen Lyriker Gerald Stern nun endlich zum 85. Geburtstag ein zweisprachiger Auswahlband gewidmet wird, der ihn auch einem deutschsprachigen Publikum näher bringt. Die Emphase, die der Rezensent den Gedichten zuspricht, färbt auch seine begeisterte Kritik. Denn Sterns Verse zeichnen sich durch ihre überaus sinnliche Perspektive auf das Leben aus und wenden sich leidenschaftlich sowohl den Hass- als auch den Liebesobjekten des Dichters zu, so Brocan. Gerade von der Lebensprallheit, die dennoch nie in Kitsch umschlägt und bei aller stilistischen Raffinesse und allem Scharfsinn nicht ins Theoretisieren gerät, zeigt sich der Rezensent  hingerissen. Die Liebe zum Leben überwiegt bei den Gedichten, betont der Rezensent, der sich mit der Auswahl sehr zufrieden zeigt und auch die Übersetzung ins Deutsche von Thomas Pletzinger - von kleineren, nicht näher bezeichneten Makeln abgesehen - sehr lobt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2010

Wiebke Porombka ist begeistert von diesem Auswahlband mit Gedichten von Gerald Stern aus der Zeit von 1972 bis heute. Dem Herausgeber Thomas Pletzinger, der auch ein "schwärmerisches" Nachwort verfasst hat, dankt sie für die späte Entdeckung einer sprachlich wie formal einfachen Dichtung, eines Blicks auf das Alltägliche in der Tradition Walt Whitmans. Bemerkenswert erscheint ihr das memorierende Moment dieser Texte und das Irritierende, das dem nur Dokumentarischen hier stets in die Quere kommt. Weil Sterns Lyrik nie melancholisch ist, sondern vor Sinnlichkeit sprüht, wie Porombka feststellt, sind sie der Rezensentin eine "Schule der Gegenwart", wo Bewahren und Intensität des Erlebens Hand in Hand gehen.
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