Gerhard Beestermöller (Hg.), Hauke Brunkhorst (Hg.)

Rückkehr der Folter

Der Rechtsstaat im Zwielicht?
Cover: Rückkehr der Folter
C.H. Beck Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783406541124
Paperback, 310 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Die Bilder aus dem irakischen Gefängnis in Abu Graib haben weltweit Entsetzen und Abscheu ausgelöst. Anders liegt der Fall bei der Entführung von Jakob von Metzler im Jahre 2002. Der Frankfurter Vize-Polizeipräsident Daschner hatte dem Entführer körperliche Gewalt angedroht, falls er das Versteck seines Opfers nicht preisgebe. Darf der moderne Rechtsstaat in bestimmten Ausnahmefällen zum Mittel der Folter greifen? Ist Folter zum Beispiel zulässig, wenn damit ein Terroranschlag verhindert und Tausende von Menschenleben gerettet werden können? In vierzehn Artikeln gehen ausgewiesene Wissenschaftler dieser schwierigen Frage nach.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.09.2006

Einen guten Überblick über die Folter-Debatte in Deutschland findet Dawid Danilo Bertelt in diesem Band mit dreizehn Beiträgen zum Thema. Die zumeist von Ethikern und Juristen stammenden Beiträge verdeutlichen für ihn: die Debatte über Folter ist eine Debatte über Demokratie und Rechtsstaat. "Beunruhigend" scheint Bertelt dabei die Erkenntnis, dass sich auch Rechtsstaaten, wenn auch zurückhaltend und unter der Hand, die Option der Folter offen halten. Daher kann er die Folter-kritische Tendenz der meisten Beiträge nur begrüßen. Dennoch hätte er dem Band ein bessere Strukturierung sowie ein wenig mehr Kontroverse gewünscht.
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