Graeme Macrae Burnet

Das Verschwinden der Adèle Bedeau

Roman
Cover: Das Verschwinden der Adèle Bedeau
Europa Verlag, München 2017
ISBN 9783958901254
Kartoniert, 288 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Claudia Feldmann. Keine Frage: Manfred Baumann ist ein Sonderling. Obwohl als Bankdirektor der elsässischen Gemeinde Saint-Louis in guter Stellung, tut sich der 36-Jährige schwer im Umgang mit Menschen. Umso wichtiger sind für den eigenbrötlerischen Junggesellen seine gewohnten Routinen: ein penibel geplanter Tagesablauf, die regelmäßigen Ausflüge nach Straßburg zu den leichten Mädchen von Madame Simone und die Besuche in seinem Stammlokal. Tag für Tag beobachtet er dort, meist schweigend, die blutjunge Kellnerin Adèle Bedeau. Bis sie eines Abends spurlos verschwindet. Manfreds Welt gerät ins Wanken, als Kommissar Georges Gorski die Ermittlungen im Fall Adèle Bedeau aufnimmt …

Im Perlentaucher: Maigret verschwindet

"Das Verschwinden der Adèle Bedeau" ist vor allem eine Reverenz an Georges Simenon. Burnet camoufliert den Roman als französischen Klassiker, der erst jetzt für den britischen Markt entdeckt wurde, doch bereits in den achtziger Jahren von Claude Chabrol verfilmt wurde... Aus seinem Roman spricht viel Bewunderung, aber auch mehr Lese- als Lebenserfahrung. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.11.2017

Christoph Schröder weiß nicht recht, was er mit diesem Roman anfangen soll. "Das Verschwinden der Adèle Bedeau" ist das nachgereichte Debüt des schottischen Autors Graeme Macrae Burnet, der zuvor mit seinem vertrackt angelegten Historienkrimi "Sein blutiges Projekt" Aufsehen erregte. Hier erzählt Burnet von einem Sonderling in der französischen Provinz, der in Verdacht gerät, für das Verschwinden einer Kellnerin verantwortlich zu sein. Die Charaktere sind fein gezeichnet, räumt Schröder ein, auch die bleierne Kleinstadtatmosphäre findet er eindrücklich eingefangen. Aber worauf Burnet mit dieser Hommage an Georges Simenon zielt, wird ihm nicht klar. Richtig ärgerlich findet er das lieblose Ende.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2017

Rose-Maria Gropp hält Graeme Macrae Burnets im Original bereits 2014 erschienenen Roman für große Klasse. Wie der Autor hübsch langsam Setting und Alltag in der elsässischen Provinz in den frühen 80ern entwickelt, um dann die Paranoia und das Innere seiner Figuren aufzufalten und Abgründe zu öffnen, hat Gropp beeindruckt. Der Leser braucht Nerven, warnt sie, auch, da der Autor jede naheliegende Deutungschance tilgt.
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