Gu Byeong-mo

Frau mit Messer

Roman
Cover: Frau mit Messer
Ullstein Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783550201509
Gebunden, 286 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Koreanischen von Wibke Kuhn. Als Auftragsmörderin ist es Hornclaw nur recht, dass sie chronisch übersehen und unterschätzt wird. Mit jeder Stunde scheint sie unsichtbarer zu werden, und niemand ahnt, dass sie ein Messer hat, mit dem sie umzugehen weiß. Seit 40 Jahren tötet sie eiskalt im Auftrag anderer. Immer ist sie entkommen. Doch das Altern lässt sie ein wenig softer werden. Plötzlich gibt es Menschen, die sie schützenswert findet, und das, nachdem sie genau das ihr Leben lang vermieden hat. Und kaum ist das Visier unten, nehmen ihre Verfolger ihre Spur auf.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.12.2022

Rezensentin Katrin Doerksen muss aufpassen, dass sie nicht zu viel Verständnis entwickelt für die Protagonistin in Gu Byeong-mos erstem auf Deutsch erscheinendem Roman. Die Frau ist schließlich eine Auftragskillerin. Dass Doerksen in ein moralisches Dilemma gerät, liegt daran, dass die Autorin, den Job wie jeden anderen schildert, seine Problemzonen im Zeitalter der Globalisierung, seine Auswirkungen auf die Gelenke, die schnöde Logistik etc. Blut fließt dennoch nicht wenig im Text, warnt Doerksen, die noch eine andere Erkenntnis mitnimmt aus der Lektüre: Frauen werden in diesem Job chronisch unterschätzt!

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2022

Rezensentin Katrin Doerksen schreibt über den ersten ins Deutsche übersetzten Roman der Koreanerin Gu Byeong-mo. Die "Frau mit Messer" nennt sich Hornclaw und ihre Berufswahl lässt schmunzeln: Offiziell ist sie Schädlingsbekämpferin, inoffiziell Auftragsmörderin. Was ihr zu schaffen macht, sind sowohl die Veränderungen, die Südkorea seit den Achtzigerjahren durchlaufen hat, als auch ihr Alter: Denn Hornclaw fürchtet, mit 65 Jahren zum Auslaufmodell zu werden, lesen wir. Was passiert, wenn die Berufs-Maskerade einer Durchschnittsfrau zu ihrem wirklichen Leben wird, möchte sie sich am liebsten nicht vorstellen, und auch die Rezensentin nicht. Wie wenig anerkannt eine Frau ab den mittleren Jahren auch in Korea ist, kann sie sich nach der Lektüre dieses Romans gut vorstellen.
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