Hallgrimur Helgason

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

Roman
Cover: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
Tropen Verlag, Stuttgart 2010
ISBN 9783608501087
Gebunden, 271 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Isländischen von Kristof Magnusson. Eigentlich ist er Kroate, eigentlich lebt er in New York und eigentlich ist er kein Priester, sondern ein Auftragskiller mit 66 erfolgreich ausgeführten Morden. Doch einmal in Island angekommen, bleibt Toxic nichts anderes übrig, als die Rolle des Predigers zu spielen. Mehr schlecht als recht absolviert er einen Auftritt in einer TV-Show und verliebt sich auch noch in die Tochter seiner Gastgeber. Bald schon droht er aufzufliegen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.06.2010

"Maximal verschroben" findet Katharina Granzin bereits die Grundkonstellation dieses Krimis über einen Berufsmörder, der auf eine Insel verbannt wird, wo es keine Schnellfeuerwaffen gibt. Da es sich bei dieser Insel um Island handelt, entdeckt die Kritikerin in dem Buch außerdem eine "liebevolle kleine Landeskunde für Nicht-Isländer" sowie eine "rabenschwarze Heimatsatire" für die Landsleute. Jede Menge Zaunpfähle sieht die Kritikerin auch in Richtung Quentin Tarantino winken, eine ausreichende Zahl von Leichen hält der Roman für seine Leser auch bereit, wie sie glaubhaft versichert, tiefenpsychologische Schilderungen der Figuren ebenfalls. Auch feiert sie den "deutschen Isländer" Kristof Magnusson, der dieses "schräge" Buch "schwungvoll" übersetzt hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.05.2010

Aldo Keel scheint sich mit dem jüngsten Roman des isländischen Komikers, Künstlers und Schriftstellers Hallgrimur Helgason gut amüsiert zu haben. Darin gerät ein aus Kroatien stammender, in New York lebender Berufskiller der Mafia nach Island und dort in allerlei Verwicklungen, lässt der Rezensent wissen. Ihm hat wohl besonders der fremde Blick des Killers auf die isländischen Verhältnisse Spaß gemacht, die sich in den Augen des Fremden mitunter ziemlich skurril ausnehmen. Explosiver Sprachwitz wechselt sich ab mit an "altisländische Skaldik" erinnernden archaischeren Wendungen, stellt Keel weiter fest, der auch Helgasons Andeutungen zu Korruption und Filz im Island vor der Bankenkrise interessiert zur Kenntnis nimmt. Nicht zuletzt wegen der veränderten Finanzlage Islands nimmt der Rezensent diesen Roman aber auch dezidiert als "Bericht aus alten Zeiten" wahr, zumal der Striptease, mit dem sich die Protagonisten zu einem Zeitpunkt der Geschichte unterhalten lassen, mittlerweile offiziell verboten ist, wie uns Keel informiert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.04.2010

Schräg, abgründig und voller geschmackloser Kalauer - super, findet Wiebke Porombka, die Hallgrimur Helgasons Roman um einen kroatischen Auftragskiller auf Läuterungsreise in Island in Windeseile verschlungen hat. Dies, um nicht bei den vielen Grausamkeiten verweilen zu müssen, Kriegsreminiszenzen des Helden, die der Roman neben seinem Witz auch zu bieten hat, wie Porombka uns warnt. Beeindruckt zeigt sich die Rezensentin vom Vermögen des Autors, beides sprachmächtig zusammenzubringen, so dass die Geschichte weder banal noch kitschig gerät.
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