Hans Förster

Die Anfänge von Weihnachten und Epiphanias

Eine Anfrage an die Entstehungshypothesen
Cover: Die Anfänge von Weihnachten und Epiphanias
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2007
ISBN 9783161493997
Kartoniert, 380 Seiten, 79,00 EUR

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.12.2007

In seiner Entstehungsgeschichte von Weihnachten und Epiphanias widerspricht Hans Förster der allgemein anerkannten Forschermeinung, dass die christlichen Feste auf der heidnischen Feier des Sonnengotts am 25. Dezember und dem ägyptischen Aions-Fest am 6. Januar fußen, konstatiert Alexander Demandt. Dagegen argumentiert der Autor, für die Daten 25. Dezember und 6. Januar habe es gar keine hohen heidnischen Feiertage gegeben, erklärt der Rezensent. Demandt lässt keinen Zweifel an seiner Hochachtung für die enormen Kenntnisse und das überragende Quellenwissen des Wiener Koptologen und Papyrologen, was, wie er betont dieses Buch zu einer wahren "Fundgrube" mache. Deshalb kann er sich nur darüber wundern, dass Förster diejenigen Quellen in Fußnoten verbannt und herunterzuspielen versucht, die eindeutig belegen, dass der Geburtstag des Sonnengottes ein besonders prächtig gefeierter Festtag war. Auch der Behauptung Försters, das Weihnachtsfest habe sich in kürzester Zeit als wichtiges Fest der Christen durchsetzen können, widerspricht der Rezensent entschieden.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2007

Äußerst gelehrt findet Jürgen Kaube dieses Buch des Wiener Kirchenhistorikers Hans Förster, der ihm vor allem klar machte, wie wenig er über die Datierung des Weihnachtfestes wusste. Denn alles, was wir wüssten, sei schließlich, dass Jesus nicht im Jahr 0 geboren wurde. Förster geht mit zwei gängigen Thesen ins Gericht. Die erste ist bei Joseph Ratzinger und den Briten beliebt und beruht auf dem antik-jüdischen Glauben, vollkommene Menschen sterben am gleichen Tag, wie sie geboren werden im Falle Jesu möglicherweise am vierten Tag der Tagundnachtgleich. Dabei sei man von der Geburt zur Empfängnis übergegangen, und kommt so vom 25. März - neun Monate! - auf den 25. Dezember. Auch die zweite These, nach der Weihnachten die heidnischen Sonnenwendfeiern ablöst, nimmt Förster in den Augen des Rezensenten überzeugend auseinander: Ausfühlichst habe der Kirchgeschichtler spätantike Predigten und Traktat studiert, kein einziger Text weise auf bedeutende Feiern zu dieser Zeit hin. Man nimmt die Wintersonnenwende auf, das ja, glaubt der Rezensent nach der Lektüre, aber nicht um eine "römische Riesenparty" zu ersetzen", sondern "weil es draußen kalt ist und die Hoffnung etwas Schwaches".
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