Hans-Olaf Henkel

Der Kampf um die Mitte

Mein Bekenntnis zum Bürgertum
Cover: Der Kampf um die Mitte
Droemer Knaur Verlag, München 2007
ISBN 9783426274231
Gebunden, 400 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Das Bürgertum ist das Rückgrat unserer Gesellschaft - wer die bürgerliche Mittelschicht bedroht, setzt nicht nur die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands aufs Spiel, sondern zerstört zugleich die Fundamente unserer freiheitlichen Demokratie. Das Prinzip Verantwortung, so scheint es, hat abgedankt: Zwischen Bevormundung einerseits und Gleichgültigkeit andererseits ist der Sinn für die 'Mitte' und das politisch Machbare verloren gegangen - die Hilflosigkeit der Großen Koalition zeigt dies Tag für Tag. Der Vorsorgestaat lockt mit immer neuen Hängematten, und die wachsende Steuerlast bedroht gerade den wirtschaftlich produktivsten Teil der Gesellschaft: den Mittelstand. Und als wäre dies alles nicht genug, werden auch gleich die bürgerlichen Werte entsorgt. Leistung, Familie, Bildung, Gemeinsinn, Verantwortung - all das zählt heute nicht mehr. Hans-Olaf Henkel fordert die Rückkehr zur Vernunft und zu den Tugenden des Bürgertums. Allein damit, das ist seine Überzeugung, hat Deutschland noch eine Zukunft im globalen Wettbewerb.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.01.2008

Gemischte bis ungute Gefühle hat dieses Bekenntnis zum Bürgertum bei Rezensent Warnfried Dettling hinterlassen. Für Dettling zerfällt das Buch in zwei Teile, und zwar in eine Streitschrift gegen alles, was dem Autor und früheren Präsidenten des Industrieverbandes "links und gefährlich" und an der Abschaffung des Bürgertums arbeitend erscheine, und in die Lebenserinnerungen dieses Bürgersohns, der das Bürgertum für "unendlich erfinderisch, virtuos", kurz die Lebensform schlechthin halte. Dementsprechend empfiehlt der Rezensent dem Henkel wohl gesinnten Leser, die Pamphlet-Abteilung inklusive von Dettling in toto als eher unpassend empfundene Dichter- und Politikerzitate flugs zu überblättern und sich auf die Kapitel zu konzentrieren, in denen es um Selbsterlebtes und Zeitgeschichte gehe. Hier stieß Dettling immer wieder auf kurzweilige und informative Schilderungen. Umso bedauerlicher findet er es, dass sich Henkel offensichtlich von dieser Gesellschaft verabschiedet hat, nur mehr mit seinen Klasseninteressen befasst ist und den Blick fürs Ganze verloren hat.